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Neue Studie Frauen leisten 72 Milliarden Stunden unbezahlte Sorgearbeit

Mutter und Tochter machen Wäsche
Kinder betreuen, Haushalt machen, Angehörige pflegen – all das zählt auf die Stunden unbezahlter Care-Arbeit ein.
© ABCreative / Adobe Stock
Anlässlich des Equal Care Day wurden die Stunden geleisteter Care-Arbeit von Frauen und Männern verglichen. Die Zahlen erschrecken.

Es sind Daten von 30.000 Befragten aus rund 15.000 Haushalten, die vom Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) stammen und vom Forschungsinstitut Prognos in einer Langzeitstudie analysiert wurden. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2021. Ob es heute entscheidend anders aussieht? Fraglich. Auch wenn wir es uns wünschen. Werfen wir also einen Blick auf die Realität:

72 Milliarden unbezahlte Stunden werden von Frauen geleistet

Über 60 Prozent der Care-Arbeit wird von Frauen übernommen, in Zahlen bedeutet dies: Insgesamt werden 117 Milliarden Stunden häusliche Sorgearbeit geleistet, davon 72 Milliarden von Frauen. Sie bringen also deutlich mehr Zeit auf für Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege. Männer haben in nur zwei Bereichen die Nase vorn: bei Reparaturen und Gartenarbeit. Der Studie zufolge, die der Funke Mediengruppe vorliegt, werden also die gängigen Geschlechterklischees in der Mehrheit der Haushalte erfüllt. 

Wie hoch wäre der Lohn für die geleistete Care-Arbeit?

Anhand der ermittelten Stunden haben die Forschenden auch ausgerechnet, wie hoch die Entlohnung wäre, würden sie mit dem durchschnittlichen Stundenlohn bezahlt werden. Auf die Kinderbetreuung und Altenpflege gerechnet wären dies sage und schreibe 1,2 Billionen Euro! Und nur auf Frauen bezogen 826 Milliarden Euro. Irre Zahlen, die wieder einmal zeigen, was Frauen unbezahlt in unserer Gesellschaft leisten. Und dass noch sehr viel passieren muss, damit der Gender Care Gap endlich geschlossen wird. 

Verwendete Quellen: zeit.de, zdf.de

sas Brigitte

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