Strippen und Beerdigung - das sind zwei Wörter, die ich noch nie zusammen in einem Satz verwendet habe. Für diesen Artikel muss ich es, denn in ländlichen Gebieten Chinas gibt es tatsächlich das skurrile Ritual, dass Stripperinnen für Beerdigungen engagiert werden.
Bitte, was? Wo kommt denn dieser Brauch her?
Klingt total absurd, ist aber wahr. So wahr, dass die chinesische Regierung schon seit Jahren gegen das Stripper-Problem ankämpft. Warum der nackte Wahnsinn? Dafür gibt es mehrere Erklärungen. Die wahrscheinlichste ist, dass durch den Striptease mehr Beerdigungsgäste angezogen werden sollen. In China gilt nämlich: Je mehr Gäste zur Trauerfeier kommen, desto angesehener war der Tote.
Andererseits kann der Striptease auch für Fruchtbarkeit stehen und damit für den Wunsch des Verstorbenen, viele Nachkommen haben zu wollen. Das sagte zumindest der Medien-Professor Kuang Haiyan der chinesischen Global Times.
Notrufhotline für Zeugen eingerichtet
Strippen und Trauer – das geht für die chinesische Regierung nicht zusammen. Und sie meint es ernst: Sie hat die Stripperinnen auf Beerdigungen nicht nur für illegal erklärt, sondern auch eine Hotline eingerichtet, an die sich Zeugen von nackten Darbietungen auf Trauerfeiern wenden können. Ob der Spuk damit bald ein Ende hat?