Die Einschätzung der Daten ergibt, "dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Nebenwirkungen überwiegen", teilte das Gremium am Montag mit.
Stiko empfiehlt Corona-Impfung für Kinder zwischen 12 und 17 Jahren
Bisher zögerte die Stiko, eine Empfehlung für die Impfung von Kindern ab zwölf Jahren herauszugeben. Die bisherige Begründung war eine unzureichende Datenlage. Am 10. Juni hatte sich die Stiko lediglich dafür ausgesprochen, dass Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen eine Impfung erhalten sollten. Ungeachtet der Empfehlung der Stiko entschieden sich die Gesundheitsminister Anfang August, allen Kindern ab zwölf Jahren ein Impfangebot zu machen.
Die Impfungen für Kinder werden seit einigen Wochen kontrovers diskutiert. Expert:innen befürchten, dass sich die Delta-Variante durch die noch ungeschützten Kinder in den Schulen nach den Sommerferien stark ausbreiten könnte. Auf der anderen Seite stehen die Sorgen der Eltern und Familien vor möglichen Risiken.
Impfempfehlung auf Grundlage von zehn Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen
"Auf der Grundlage neuer Überwachungsdaten, insbesondere aus dem amerikanischen Impfprogramm mit nahezu zehn Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen, können mögliche Risiken der Impfung für diese Altersgruppe jetzt zuverlässiger quantifiziert und beurteilt werden", heißt es in der Mitteilung.
Als Impfnebenwirkungen traten bei jungen, männlichen Geimpften in seltenen Einzelfällen Herzmuskelentzündungen auf. Weitere schwere Nebenwirkungen nach mRNA-Impfungen seien nicht aufgetreten. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Entscheidung der Stiko ist die vorherrschende Delta-Variante des Virus. Eine Modellierung der Ausbreitung hätte ergeben, dass Kinder und Jugendliche einem deutlich höheren Risiko für eine Sars-CoV-2-Infektion in einer möglichen vierten Welle ausgesetzt sind, so die Stiko.
Stiko: Die Impfung soll keine Voraussetzung sozialer Teilhabe werden
Die Kommission macht am Ende ihrer Mitteilung eines aber deutlich: "Die STIKO spricht sich ausdrücklich dagegen aus, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird."
Verwendete Quelle: Pressemitteilung der Stiko, spiegel-online.de, dpa
Dieser Artikel ist ursprünglich auf Eltern.de erschienen.