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Das "Unwort des Jahres 2012" steht fest

"Opfer-Abo" ist zum "Unwort des Jahres 2012" gewählt worden - eine herablassende Äußerung Kachelmanns zur Rolle von Frauen in Vergewaltigungs-Anklagen. Eine gute Wahl? Was wäre Ihr "Unwort des Jahres"?
Das "Unwort des Jahres 2012" steht fest
© Imago/McPhoto/Imagebroker/Müller-stauffenberg

"Das ist das Opfer-Abo, das Frauen haben. Frauen sind immer Opfer, selbst wenn sie Täterinnen wurden. Menschen können aber auch genuin böse sein, auch wenn sie weiblich sind". Mit diesem Statement im SPIEGEL zu den Vorwürfen, er habe angeblich seine ehemalige Partnerin vergewaltigt, prägte Jörg Kachelmann eher beiläufig das "Unwort des Jahres". Es ginge hierbei nicht um potentielle Verleumdungen in Vergewaltigungs-Prozessen, erst Recht nicht speziell um den Fall Kachelmann, stellte die Jury klar. Entscheidend für die Wahl zum "Unwort des Jahres" war der "Wortgebrauch, der gängige Vorurteile in Bezug auf eine Vortäuschung von Vergewaltigungen oder eine Mitschuld der Frauen bestätigt" und droht, den "juristischen Umgang mit sexueller Gewalt in bedenklicher Weise zu beeinflussen". Da ohnehin nur erschreckend wenige Vergewaltigungsfälle überhaupt zu einer Strafanzeige führen, verstoße das "Opfer-Abo" auch gegen die Menschenwürde der tatsächlichen Opfer.

Als weitere Unwörter 2012 hat die Jury "Pleite-Griechen" und "Lebensleistungsrente" ausgemacht. Die vielzitierten "Schlecker-Frauen" schafften es hingegen nicht in die Top 3, obwohl Sie das am häufigsten vorgeschlagene "Unwort" des letzten Jahres waren (gefolgt von "Anschlussverwendung" und "moderne Tierhaltung".) Letzten Endes entscheidet die Jury unabhängig von den eingesandten Vorschlägen.

An der Aktion "Unwort des Jahres" kann jeder teilnehmen. Bis zum 31.12. eine Jahres können Sie unter Angabe der Quelle Vorschläge an die Jury einreichen. Vielleicht haben Sie in den ersten Tages des neuen Jahres bereits einen Kandidaten für das "Unwort 2013" ausgemacht? Auf der Website zum "Unwort des Jahres" erfahren Sie, wo Sie Ihren Vorschlag loswerden können.

Und was wäre Ihr "Unwort" gewesen?

Finden auch Sie, dass "Opfer-Abo" das schlimmste Wort des vergangenen Jahres ist? Oder haben Sie sich über ein anderes Schlagwort noch mehr geärgert? Hier können Sie unter den Nominierungen für die schlimmste der schlimmen Wortschöpfungen abstimmen!

Ihr persönliches Hasswort ist nicht dabei? Dann schreiben Sie uns Ihren "Unwort"-Favoriten als Artikelkommentar!

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