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Sparen oder Mehrkosten? Das ändert sich in 2022 für deinen Geldbeutel

Sparen oder Mehrkosten?: Das ändert sich in 2022 für deinen Geldbeutel
© lovelyday12 / Shutterstock
Mieten, Essen, Urlaub: Irgendwie wird alles teurer! Ab dem neuen Jahr 2022 könnte sich finanziell ein bisschen was ändern. Wir haben uns angeschaut, was deinen Geldbeutel entlasten könnte und wo du wahrscheinlich mehr ausgeben musst.

Mit dem neuen Jahr stehen auch neue Veränderungen an, von einigen wie dem Mindestlohn werden viele profitieren, von anderen wie dem Elterngeld, nur einige. Hoffentlich kannst du dich über den einen oder anderen Punkt freuen.

Mindestlohn

Der Mindestlohn soll sich in diesem Jahr gestaffelt erhöhen. Ab dem 1. Januar 2022 erhöht sich der Mindestlohn für mehr als sieben Millionen Mindestlohnempfänger:innen von 9,60 Euro auf 9.82 Euro die Stunde. Am 1. Juli 2022 soll eine erneute Erhöhung auf 10,45 Euro die Stunde stattfinden. Wenn die Ampelkoalition ihre Versprechen einhält, erfolgt dann noch ein weiterer Sprung auf 12 Euro die Stunde. Parallel dazu erhöht sich die Grenze der steuer- und sozialversicherungsfreien Minijobs von 450 Euro auf 520 Euro. Bei Midijobs wird die Grenze bei 1600 Euro im Monat liegen.

Mehr Nettolohn

Der Grundfreibetrag, also das Existenzminimum, steigt von 9744 Euro im Jahr auf 9984 Euro. Die Einkommensgrenzen für alle anderen Steuersätze steigen ebenfalls im Schnitt um 1,17 Prozent. Unterm Schnitt bedeutet das, dass wir am Ende mehr netto von unserem Gehalt übrig haben.

Rente

Ab 2022 können sich Rentner:innen über eine kräftige Erhöhung freuen. Im Westen sollen die Renten nach einer ersten Schätzung um 5,2 Prozent und im Osten um 5,9 Prozent steigen. Zusätzlich dazu fällt die Gehaltsgrenze, bis zu der in die Rentenversicherung eingezahlt werden muss von 7100 Euro auf 7050 Euro. Im Osten liegt diese Grenze 2022 bei 6750 Euro. Auch in 2022 dürfen Frührentner:innen deutlich mehr dazu verdienen. Statt 6300 Euro jährlich, wie vor Corona, sind 46.060 Euro erlaubt, ohne dass die Rente geschmälert wird. "Die befristete Sonderregelung für hohe Hinzuverdienstgrenzen bei Frührentnern soll nun bis Ende 2022 gelten“, erklärte Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler bereits im Winter 2021 laut der Deutschen Presse-Agentur. 

Änderungen 2022

Altersvorsorge

Viele legen sich jeden Monat einen gewissen Betrag zur Seite, um neben der Rente auch im Alter auf nichts verzichten zu müssen. Bisher konnte man diese Beträge nur sehr geringfügig bei der Steuer geltend machen. Im Jahr 2022 steigt der absetzbare Anteil der Altersvorsorge auf maximal 24.101 Euro für Alleinstehende. Für Verheiratete und eingetragene Lebenspartner:innen steigt der Anteil auf bis zu 48.202 Euro. Ab 2023 sollen sogar alle Altersvorsorgeaufwendungen absetzbar sein, das hat die Ampelkoalition zumindest geplant.

Lehrlingslohn

Lehrlinge können sich freuen. Im ersten Ausbildungsjahr müssen sie ab sofort mindestens 585 Euro bekommen. Im zweiten Lehrjahr muss der Lohn über 700 Euro liegen.

Sparer:innen aufgepasst

Der Sparerfreibetrag soll erhöht werden, und zwar um ein Viertel auf 1000 Euro pro Person und Jahr. Für Verheiratete gemeinsam auf das Doppelte.

Corona-Bonus

Bis März ist es noch möglich, sich den Corona-Bonus steuer- und sozialabgabenfrei auszahlen lassen.

Homeoffice-Pauschale

2022 soll die Homeoffice-Pauschale weiter gelten. Das bedeutet: Es können fünf Euro pro Tag für maximal 120 Arbeitstage im Homeoffice 2022 geltend gemacht werden.

Unterhalt

Die Erziehenden von Trennungskindern haben mehr Anspruch auf Unterhalt. Bei Kindern zwischen sechs und elf Jahren steigt er um vier Euro auf mindestens 455 Euro und für die größeren um fünf Euro auf 533 Euro.

Kinderzuschlag

Den Kinderzuschlag bekommen Familien mit einem niedrigen Einkommen, die noch kein Hartz IV beziehen. Dieser Betrag wird zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt und steigt um vier Euro auf insgesamt 209 Euro im Monat.

Wohngeld

Mehr als 600.000 Haushalte in Deutschland bekommen Wohngeld – und das sind noch nicht einmal alle, die tatsächlich einen Anspruch darauf hätten. Für Wohngeldbezieher:innen gibt es bereits einen automatischen Heizkostenzuschuss zwischen 14,40 und 25,80 Euro. Im Sommer soll dieser noch einmal steigen.

E-Auto-Prämie

Wer ein E-Auto kauft, kann bis zu 9000 Euro an Prämie einstreichen, bei einem Plug-in-Hybrid bis zu 6750 Euro. Bei den Hybriden sollte darauf geachtet werden, dass mindestens eine elektronische Reichweite von 60 Kilometern machbar ist. Auch das Modell selbst ist gerade bei E-Autos für die Höhe der Prämie entscheidend. Schau also vor einem Kauf, was für eine Prämie möglich ist.

Pflegezuschuss

Die Pflegeversicherung übernimmt gestaffelt einen Teil der Eigenleistung des Heimbewohners oder der Heimbewohnerin. Im ersten Jahr sind es fünf Prozent, im zweiten Jahr zahlt die Pflegekasse 25 Prozent, im dritten 40 Prozent und ab dem vierten 70 Prozent.

Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl

Von der alten Bundesregierung noch wurde der CO2-Preis auf klimaschädliche Produkte beschlossen. Das macht sich im Bereich Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl bemerkbar. Der CO2-Preis steigt jetzt von 25 auf 30 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid. Für Heizöl, Diesel und Benzin geht die Abgabe damit um 1,5 Cent je Liter rauf, bei Erdgas beträgt die Steigerung 0,1 Cent pro Kilowattstunde. Da die Anbieter die Kosten höchstwahrscheinlich eins zu eins an die Kund:innen weitergeben werden, werden wir das an der Tankstelle bald merken.

Porto

Das klassische Briefeschreiben wird immer teurer. Die Deutsche Post erhöht das Porto. Der normale Brief kostet dann 85 statt 80 Cent, die Postkarte 70 statt 60 Cent.

Pfandpflicht

Die Pfandpflicht für Getränke in Plastikflaschen wird ausgeweitet. Ab sofort muss auch für Frucht- und Gemüsesäfte 25 Cent Pfand bezahlt werden. Getränkedosen fallen ab sofort ebenfalls ohne Ausnahme unter die Pfandpflicht.

Verwendete Quellen: spiegel.de, forbes.com, steuertipps.de, merkur.de

slr Brigitte

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