Anzeige

PR-Agentur lehnt Bewerberin ab – die Begründung macht einfach nur wütend

Spanien: Eine dunkelhaarige Frau im Bewerbungsgespräch
© antoniodiaz / Shutterstock
Das hatte die spanische PR-Agentur nicht erwartet: Nach einer unverschämten Absage an eine Bewerberin wehrt sich diese bei Twitter – und Coca-Cola kündigt der Agentur die Zusammenarbeit.

Normalerweise halten sich Arbeitgeber ja bedeckt, wenn sie Bewerbern eine Absage schicken. "Andere haben besser auf das Stellenprofil gepasst", heißt es zum Beispiel oft.

Die spanische PR-Agentur Impulse Comunicación ist da weniger zimperlich. Sie sagt Bewerbern geradeheraus, warum sie nicht geeignet sind. Bei Carla Forcada lag's zum Beispiel daran, dass sie kein Mann ist.🤦‍♀️

"Für die großen Fische braucht es einen Mann"

Die 25-Jährige hatte sich als Account-Managerin bei der Agentur beworben. Als solche hätte sie im direkten Kontakt mit den Kunden gestanden, ihnen Kampagnen-Ideen präsentiert, Werbebudgets verhandelt etc. Mit ihrem Studienabschluss in Medien- und Kommunikationswissenschaften wäre sie dafür eigentlich qualifiziert.

Doch nach Meinung der Agentur fehlen der jungen Frau dafür die Eier in der Buchse (Pardon!). So ließ Impulsa die Bewerberin wissen: "Für die Stelle wird ein Mann gebraucht, der bei dem Arbeitstempo im Austausch mit großen Unternehmen mithalten kann."

Für Forcada war die Absage ein Schlag ins Gesicht – den sie sich nicht einfach so bieten lässt. Kurzerhand veröffentlichte sie bei Twitter einen Screenshot von der Absage und schrieb dazu: "Unglaublich, dass es immer noch Unternehmen gibt, die geschlechtsbedingte Diskriminierung am Arbeitsplatz praktizieren". 

Coca Cola zieht die Reißleine

Der Tweet wurde innerhalb von zwei Tagen mehr als 2700 Mal retweetet. Mehrere internationale Medien berichteten über den Fall, der immer weitere Kreise zieht – und längst auch zu den Kunden der Agentur vorgedrungen ist.

So twitterte beispielsweise Coca-Cola, nicht mehr mit Impulsa zusammenarbeiten zu wollen.

Man unterstütze Unternehmen mit einer "integrativen, vielfältigen und gleichberechtigten Einstellungspolitik" und bedaure, dass der Name Coca-Cola mit dieser "diskriminierenden und unglücklichen Absage in Verbindung stehe". Auch der spanische Zweig von Carglass distanzierte sich von Impulsa.

Carla Forcada hat mit dieser Aktion dagegen eindeutig unter Beweis gestellt, dass sie von Presse- und PR-Arbeit WIRKLICH was versteht.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel