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Valérie Trierweiler rechnet mit Hollande ab

Die geschasste Präsidentengattin Valérie Trierweiler hat ein Buch über ihre Zeit mit François Hollande veröffentlicht, das in Frankreich für Wirbel sorgt. Bravo, meint BRIGITTE-Redakteurin Nikola Haaks.

Liebe Valérie,

Valérie Trierweiler ist Politik-Journalistin und war von 2012 bis 2014 als Frau von François Hollande "Première dame" Frankreichs.
Valérie Trierweiler ist Politik-Journalistin und war von 2012 bis 2014 als Frau von François Hollande "Première dame" Frankreichs.
© Marchand/Corbis

ich muss sagen, besonders sympathisch fand ich Sie nie. Sie haben einen etwas zu zickigen Zug um den Mund. Und aus einer Verletzung heraus geschriebene Bücher sind eigentlich auch ein absolutes No-Go. Wir Deutschen sind da ja noch ein bisschen traumatisiert von Bettina Wulffs Werk über ihre Zeit als Präsidentengattin. Aber Valérie, in diesem Falle, ein ganz klares: Chapeau! Alles genau richtig gemacht!

Nachdem im Januar herauskam, dass François Hollande Sie mit der Schauspielerin Julie Gayet betrügt, sind zwar zusammengebrochen, haben sich aber wieder aufgerappelt und erstmal in der Öffentlichkeit klug die Klappe gehalten. Stattdessen haben Sie von einem Verlag schön Hunderttausend Euro Vorab-Honorar eingestrichen, sich kurz mal hingesetzt, 320 Seiten vollgeschrieben (ist ja Ihr Job) und den Alten so richtig bloßgestellt. In Ihrem Buch "Merci pour ce moment – Danke für diese Zeit" schreiben Sie, Hollande habe sich über arme Menschen mokiert, sie gar verachtet, aber selber immer schön im Luxus gelebt – und besonders nett, war er zu Ihnen anscheinend auch nicht. ("Etwas anders als schön auszusehen, wird von Dir ja auch nicht verlangt", soll er so ungefähr gesagt haben, als Sie sich im Bad für eine Abendveranstaltung fertig machten).

Stellt sich mir nur die Frage, warum Sie überhaupt mit diesem Kerl zusammen waren? Vielleicht weil Sie doch auch etwas berechnend sind? Und auf Macht stehen? Aber gut, wir alle machen mal Fehler. Kann passieren. Ich denke, die Aufmerksamkeit um Ihr Buch – es katapultierte sich in Frankreich sofort auf Platz 1 der Bestsellerliste – ist auf jeden Fall ein angemessenes Schmerzensgeld für ein Jahr und acht Monate mittelmäßige Beziehung sowie eine öffentliche Demütigung. Die Filmrechte kriegen Sie auch schnell los und dann sind Sie sowieso saniert. Aber Valérie: Am Männergeschmack arbeiten wir dann noch ein bisschen, ja?

Herzliche Grüße, Nikola Haaks

Text: Nikola Haaks

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