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Öffentliches Ärgernis In dieser Stadt mussten Bäume wegen eines schlüpfrigen Grundes weichen

Plymouth Hoe in Devon, Südengland
Plymouth Hoe in Devon, Südengland.
© Ian Woolcock / Adobe Stock
Ein recht ungewöhnliches Problem in der Großstadt Plymouth in Südengland sorgte für einen drastischen Entschluss. Die schnellste und einfachste Lösung: Bäume fällen. Was es mit der seltsamen Aktion auf sich hat.

Mehrere Bäume an einem beliebten Aussichtspunkt in Plymouth wurden abgeholzt, ohne große Ankündigung an die betroffene Gemeinde. Die Begründung: Der Bereich habe unter "steigendem anti-sozialen Verhalten" gelitten, wie es in einer Pressemitteilung der Hafenstadt heißt. Immer wieder seien Sex- oder Drogenzubehör unter den Bäumen gefunden worden, die den Menschen bei ihrem Tun Sichtschutz geboten hatten. Diese Begründung stößt in der Stadt allerdings auf Kritik.

Sex unter Bäumen: für die Stadt ein Tabu

In dem großen öffentlichen Park "Plymouth Hoe", der für seine szenische Aussicht über die Stadt und das Meer bekannt ist, wurden Gebüsche entfernt und Palmettopalmen gefällt. Diese Maßnahme wurde aber vorab nicht in der Gemeinde kommuniziert. Das sorgte teilweise für Unmut unter den Bewohnenden. Die Stadt habe sich das Vorgehen aber gut überlegt und dabei auch an die Umwelt gedacht. Der Stadtrat teilte mit, dass die Bäume mit einer Bepflanzung ersetzt würden, die die Biodiversität verbessern und mehr Lebensräume für Bienen und Käfer schaffen solle.

Ein Schritt zu viel oder notwendig?

Die Position des Stadtrates ist klar. Kritiker:innen geben allerdings zu bedenken, dass das Fällen der Bäume das Problem möglicherweise nur an einen anderen Ort verschieben könnte. Denn die Personen, die zuvor durch Sex unter den besagten Bäumen oder Drogenkonsum für Ärger gesorgt hatten, würden sich nun vermutlich einfach neue Ecken suchen. Anstatt die Maßnahme an der Wurzel anzusetzen, sei das Problem damit nur verlagert worden, so Stimmen aus der Bevölkerung gegenüber "Plymouth Live".

Zuvor hatte die Stadt bereits einen weiteren Beschluss zum Fällen von Bäumen durchgesetzt, der auf Landesebene für Unmut gesorgt hatte. Im Stadtzentrum waren 110 ausgewachsene Bäume in der Haupteinkaufsstraße "Armada Way" gefällt worden, um eine "geschäftsfreundlichere Umgebung" zu schaffen, berichtet "Daily Mail". Einige Angehörige des Stadtrats verließen im Zuge des öffentlichen Drucks ihr Amt. Eine Petition mit 12.000 Unterzeichner:innen hatte zuvor gefordert, die Bäume nicht zu fällen.

Verwendete Quellen: plymouth.gov.uk, visitplymouth.co.uk, dailymail.co.uk, plymouthherald.co.uk

lkl Brigitte

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