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Deutschlandweiter Rückruf Giftstoffe in Mehl und Popcorn können Halluzinationen auslösen

Auf einem Tisch steht fertiges Popcorn und zwei Maiskolben liegen daneben
© chamillew / Adobe Stock
Aufgrund erhöhter Werte von Tropanalkaloid rufen zwei Hersteller ihre Produkte zurück. Betroffen ist zum einen süßes Popcorn und zum anderen Mehl.

Tropanalkaloide sind natürliche Pflanzeninhaltsstoffe, die in einer Vielzahl von Pflanzen vorkommen. Vor allem sind sie bei Nachtschattengewächsen zu finden, wie beispielsweise dem Bilsenkraut, dem Stechapfel und der Tollkirsche. Tropanalkaloide sollen die Pflanzen vor Fressfeinden schützen, sind allerdings auch für Menschen giftig.

Das K-Classic Popcorn wird zurückgerufen

Aufgrund erhöhter Werte dieser Inhaltsstoffe ruft die Firma XOX Gebäck GmbH Chargen von Popcorn der Kaufland-Marke K-Classic zurück. Konkret geht es um das Produkt "K-Classic Knuspriges Popcorn süß" in 120-Gramm-Beuteln, heißt es in der Mitteilung auf dem Portal lebensmittelwarnungen.de. Betroffen sind demnach die Chargennummern 44D23 und 45A23 mit den Haltbarkeitsdaten 18. und 19. September 2023.

Verbraucher:innen sollten dieses Produkt vorsichtshalber nicht verzehren. Bereits gekaufte Ware kann zurückgegeben werden. Laut den Angaben der Mitteilung kamen die Chargen mit Ausnahme von Brandenburg deutschlandweit in den Handel.

Teffmehl der Bauck GmbH wird ebenfalls zurückgerufen

Ebenfalls erhöhte Werte von Tropanalkaloiden stellte die Firma Bauck GmbH aus dem Landkreis Uelzen bei ihrem Teffmehl fest. Auch hier gilt, dass die betroffenen Produkte nicht verzehrt und im Handel zurückgegeben werden sollten. Betroffen sind die Chargennummern 230767 mit dem Haltbarkeitsdatum 9. Januar 2024 und die Nummer 229489 mit dem Haltbarkeitsdatum 22. November 2023.

Das Mehl war laut Portal in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen im Handel.

Tropanalkaloide sind für Menschen giftig

In menschliche Nahrungsmittel gelangen Tropanalkaloide vor allem, weil die Pflanzen, in denen die Inhaltsstoffe vorhanden sind, versehentlich mitgeerntet werden. Der Stechapfel wächst beispielsweise auf Getreidefeldern und wird dann mitverarbeitet. Es gibt zwar Möglichkeiten, bei der Verarbeitung Fremdkörper auszusieben – da die Samen jedoch fast gleich groß sind, gelingt das nicht immer. Diese Fremdkörper landen dann im Mehl oder anderen Getreideerzeugnissen.

Das Problem: Schon relativ schnell (fünf bis 30 Minuten) nach der Aufnahme von Tropanalkaloiden können Vergiftungserscheinungen auftreten. Symptome sind vor allem Trockenheit von Schleimhäuten (verminderter Speichelfluss, Mundtrockenheit), Hauttrockenheit und Hautröte, eventuell Pupillenerweiterung. In höheren Mengen kann es zu Benommenheit, Sehstörungen, Herzklopfen, Desorientierung und Halluzinationen kommen.

Verwendete Quellen: ages.at, lebensmittelwarnung.de, spiegel.de

slr Brigitte

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