Vom Mädchen auf dem Straßenstrich, der Zwangsprostituierten bis zur Escort-Dame: Prostitution in Deutschland lässt sich nicht kurz zusammenfassen. Aber diese zehn Fakten geben einen ersten Eindruck.
Das "Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten" – kurz: Prostitutionsgesetz (ProstG) gilt seit 1. Januar 2002. Ziel des Gesetzes ist es, Prostituierte aus der Illegalität zu holen, indem man ihre Tätigkeit als sozialversicherungspflichtige Dienstleistung anerkennt. Fünf Jahre später evaluiert das Familienministerium die Auswirkungen des Gesetzes. Die Ziele seien "nur zu einem begrenzten Teil" erreicht worden. Die Liberalisierung habe "keine messbare tatsächliche Verbesserung der sozialen Absicherung von Prostituierten bewirken können." Und: "Für einen kriminalitätsmindernden Effekt" des Gesetzes gebe es "bislang keine belastbaren Hinweise". (Quelle: Spiegel, Nr. 22, 2013)
In Deutschland arbeiten circa 200.000 Prostituierte. (Quelle: Spiegel, Nr. 22, 2013)
65 bis 80 Prozent der Prostituierten in Deutschen kommen aus dem Ausland, die meisten aus Osteuropa. (Quelle: Spiegel, Nr. 22, 2013)
In Deutschland ermittelte die Polizei 2011 640 Menschenhandelsopfer, die sexuell ausgebeutet wurden. Knapp 5 % mehr als im Vorjahr. Über die Hälfte (61 %) der Menschenhandelsopfer stammen aus osteuropäischen Staaten, vor allem aus Rumänien und Bulgarien. Aber auch der Anteil der deutschen Opfer ist gestiegen, auf 21,7 %. (Quelle: BKA)
2011 waren 56 Prozent aller Opfer von Gewalt in der Prostitution jünger als 21 Jahre. (Quelle: BKA)
Der durchschnittliche Monatslohn einer Prostituierten liegt bei etwa 1.500 Euro. (Quelle: BRIGITTE, Heft 9, 2011)
Rund 14,5 Milliarden Euro werden jährlich im deutschen Rotlichtgewerbe in Deutschland umgesetzt. (Quelle: Spiegel, Nr. 22, 2013)
Rund 3.000 bis 3.500 Rotlicht-Etablissements gibt es in Deutschland. (Quelle: Spiegel, Nr. 22, 2013)
100 Euro - ungefähr so viel kostet eine Flatrate in einem deutschen Bordell. Dafür bekommt der Freier den ganzen Abend Sex. Ansonsten variieren die Preise, beispielsweise 20 Euro für Sex beim Straßenstrich oder 1.300 Euro für einen Abend mit einer Escort-Dame. (Quelle: Spiegel, Nr. 22, 2013)
Eine Million Männer kaufen sich Tag für Tag einen sexuellen Akt. (Quelle: BRIGITTE, Heft 9, 2011)