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70-Jährige mixt Gift – und testet es an Altenheim-Mitbewohnern

Rizin: Eine alte Dame kocht (Symbolbild)
© Halfpoint / Shutterstock
Eine 70-jährige Altenheim-Bewohnerin will sich das Leben nehmen – und testet ihr selbstgemixtes Gift vorsichtshalber an ihren Mitbewohnern.

Sie recherchierte im Internet, wie man selbst Gift mischt. Die Mixtur testete sie dann an ihren Nachbarn: So geschehen im Fall einer 70-Jährigen aus dem US-Bundesstaat Vermont.

Die alte Dame lebt in einer Seniorenresidenz im beschaulichen 7000-Einwohner-Örtchen Shelbourne. Auf dem Gelände der Wohnanlage fand Betty M. dann auch alles, was sie für ihren Trank benötigte: Die Rizinuspflanze, auch Wunderbaum oder Ricinus communis genannt, wächst und gedeiht im dortigen Garten – und ist, gemixt als "Rizin", hochgiftig.

Über Wochen mischte sie Gift in Essen und Getränke

Bei einer Durchsuchung von Betty M.s Senioren-Wohnung fand die Polizei außerdem Fläschchen mit Extrakten aus Äpfeln, Kirschen und Eibensamen. Die 70-Jährige gab zu, ihren Mitbewohnern über Wochen immer wieder tödliche Essenzen ins Essen und in Getränke gemischt zu haben.

Ärzte schalteten das FBI ein, nachdem Betty M. sich selbst offenbart hatte. Den Ermittlern sagte die Frau, sie habe "sich selbst verletzen" wollen. An ihren Heim-Nachbarn habe sie die Wirkung des Gifts testen wollen.

Kein Gegenmittel bekannt

Gegen eine Vergiftung mit Rizin gibt es kein Gegenmittel. In kleinen Dosen kommt der pflanzliche Inhaltsstoff in Rizinusöl als Abführmittel zum Einsatz. Als Gift verursacht Rizin Magen-Darm-Beschwerden mit Koliken und Krampfanfällen. Es kann außerdem die Atemwege lähmen.

Die Giftmischer-Künste von Betty M. hielten sich offenbar allerdings in Grenzen: Glücklicherweise stellte keiner der Bewohner Vergiftungs-Symptome fest. Das Heim spricht von einem Einzelfall – die Rizinuspflanzen habe man aber vorsichtshalber aus dem Garten entfernen lassen

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