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Positiver Corona-Test Quarantäne mit Kindern – wie kriege ich das zu Hause hin?

Ein Kind steht am Fenster und hält ein Bild mit einem Regenbogen hoch.
© alinabuphoto / Shutterstock
Die Corona-Selbsttests sind mittlerweile ein fester Bestandteil in jedem Haushalt – bei jedem Test bangen wir 15 Minuten, dass bitte kein zweiter Strich auf dem Teststreifen auftaucht. Aber wie sollen wir uns eigentlich innerhalb der Familie verhalten, wenn doch einer positiv ist? Wir haben euch ein paar Tipps zusammengestellt.

Die Strategien, wie innerhalb der Familie beziehungsweise innerhalb eines Haushaltes mit einer Corona-Infektion umgegangen wird, sind natürlich individuell. Viele stellen sich aber dennoch die Frage, wie sie jetzt am besten damit umgehen, schließlich möchte man ja eigentlich weitere Ansteckungen verhindern. Wir haben für euch ein paar offene Fragen geklärt, an denen ihr euch orientieren könnt.

Wo liegt der Unterschied zwischen Quarantäne und Isolation?

Von einer Isolierung wird immer dann gesprochen, wenn das Coronavirus bei einer Person bereits nachgewiesen wurde – sprich das PCR-Testergebnis positiv ausgefallen ist. Eine Quarantäne ist immer dann erforderlich, wenn nicht sicher ist, ob sich eine Person mit Corona angesteckt hat, etwa bei Kontakt zu einer anderen infizierten Person oder nach der Rückkehr aus einem Hochrisiko- oder Variantengebiet.

Muss die gesamte Familie in Quarantäne?

Sobald ihr mit einer nachweislich infizierten Person in einem Haushalt lebt, müssen alle Mitglieder für 10 Tage in Quarantäne, so der NDR. Diese kann ab Tag 7 mit einem negativen Antigen-Schnelltest oder einem negativen PCR-Test verkürzt werden. Wichtig: Auch der Schnelltest muss bei einer offiziellen Teststation oder beim Arzt durchgeführt werden. Schul- und Kitakinder ohne Symptome, die nur Kontaktperson sind, können sich bereits ab Tag 5 freitesten. Sind sie selbst infiziert, dann gilt auch hier Tag 7. Wenn nur eine Person Kontakt zu einer infizierten Person hatte, dann muss nicht die gesamte Familie beziehungsweise der gesamte Haushalt in Quarantäne.

Muss ich mich und meine Symptome dokumentieren?

Eine Verpflichtung ist es zwar nicht, aber laut den Behörden sollten Betroffene zweimal täglich ihre Körpertemperatur messen und diese zusammen mit anderen Symptomen und dem allgemeinen Befinden in einer Art Tagebuch festhalten. So kann der Verlauf besser nachvollzogen werden.

Welche Hygienemaßnahmen sollten eingehalten werden?

Auch in den eigenen vier Wänden ist es wichtig, auf die Corona-Hygieneregeln zu achten. Zum einen sollte weiterhin darauf geachtet werden, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Insgesamt sollte nach Möglichkeit auf den Mindestabstand von 1,50 Metern geachtet werden – dies geht natürlich nur, wenn die Kinder bereits in einem Alter sind, in dem das überhaupt möglich ist. Alle Oberflächen oder beispielsweise auch die Toilette sollten regelmäßig gesäubert werden. Regelmäßiges Lüften, vor allem der gemeinsam genutzten Räume, ist wichtig.

Sollte man sich im eigenen Haushalt isolieren?

Wenn es geht, ja. Das ist allerdings eine individuelle Frage, die nicht pauschal beantwortet werden kann. Wenn ein Elternteil beispielsweise erkrankt ist, ist die Möglichkeit, sich zu isolieren, nur dann gegeben, wenn der/die Partner:in für die Kinder allein sorgen kann. Die Absonderung in einen isolierten Raum hat den Vorteil, dass der Rest der Familie oder des Haushaltes besser geschützt werden kann. Bei Begegnungen sollte dann nach Möglichkeit eine FFP2-Maske getragen werden.

Wie ist das mit gemeinsam genutzten Räumen?

Bei Küche und Badezimmer wird eine Absonderung meist schwierig, nicht alle haben beispielsweise mehrere Bäder zur Verfügung. Da kommt es dann auf eine gute Hygiene an. Wenn es die Zeit hergibt, könnte man auch vereinbaren, dass die infizierte Person Bescheid gibt, wenn er oder sie etwas braucht und man es dann zur „Abholung“ vor die Tür stellt. Da das Smartphone bei den meisten immer in der Nähe liegt, kann man sich gut bemerkbar machen.

Und was ist, wenn ein Kind infiziert ist?

Bei Kindern ist gerade das Thema der häuslichen Absonderung schwierig. Ist das Kind bereits so weit, viel allein sein zu können und versteht, warum das wichtig wäre, dann ist eine Isolation möglich. Jedoch sollten die Eltern ein besonderes Augenmerk auf die psychische Verfassung des Kindes legen und dafür sorgen, dass der Alltag strukturiert und möglichst viel Ablenkung vorhanden ist.

Bei jüngeren Kindern bietet sich daher an, dass sich ein Elternteil mit dem infizierten Kind isoliert, damit sich das andere Elternteil weiter um den Haushalt und eventuelle Geschwister kümmern kann.

Das Vorgehen innerhalb der Familie ist jedoch sehr individuell. Sich als Elternteil zu isolieren ist deutlich einfacher, als ein Kind vom Rest der Familie abzusondern. Gerade wenn die Kinder krank sind, brauchen sie die Nähe und den Schutz der Eltern. In einer solchen Situation sollte klar abgewogen werden, was für die infizierte Person und die Familie das Beste ist.

Wie füllt man am besten die Zeit in der Quarantäne oder Isolation?

Das Bundesgesundheitsministerium rät den Kindern regelmäßig die Möglichkeit zu geben, über Telefon, Internet oder soziale Medien mit Freunden oder Oma und Opa zu kommunizieren. Struktur ist wichtig im Alltag, gerade wenn die normalen Gewohnheiten eine Zeit lang wegfallen. Dazu gehören feste Essenszeiten, Zeit zum Lernen und Spielen – natürlich je nach Gesundheitszustand des Kindes.

Bei kleineren Kindern bietet es sich an, einen Kalender zu basteln, auf dem die Tage in der Quarantäne oder Isolation abgestrichen werden – so bekommen gerade die Kleinsten auch ein Gefühl für die Zeit. Nicht infizierte, gesunde Kinder können zum Energieabbau in Wohnung oder im Haus Seilspringen, vielleicht gibt es sogar ein kleines Trampolin oder man spielt mal wieder das gute alte Twister.

Wo bekomme ich Hilfe?

Grundsätzlich war es die Aufgabe der Gesundheitsämter, einen individuellen Quarantäne-Ablauf mit den Betroffenen zu besprechen. Aufgrund der aktuell hohen Infektionszahlen und damit verbundenen Menschen, die in Quarantäne oder Isolation müssen, ist es für die meisten Ämter kaum mehr möglich, auf individuelle Fragen einzugehen. Scheut euch aber trotzdem nicht davor, um Hilfe zu bitten. Einkäufe und andere Besorgungen können vielleicht Freunde, Nachbarn oder die Familie erledigen.

Quarantäne mit Kindern ist keine leichte Angelegenheit, die fehlende Auslastung an der frischen Luft macht sich schnell bemerkbar. Wer selbst nicht mehr weiter kommt und Hilfe benötigt, kann sich auch an offizielle Hilfetelefone wenden.

Das Elterntelefon der "Nummer gegen Kummer"

Die Mitararbeiter:innen sind darauf spezialisiert, Eltern zu beraten. Sie informieren Schwangere und Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. Die Beratung ist bundesweit und anonym unter 0800 1110550 erreichbar. Montags, mittwochs und freitags von 9 bis 17 Uhr und dienstags und donnerstags von 9 bis 19 Uhr.

Die Telefonberatung der BZgA

Die Telefonberatung der BZgA steht allen zur Seite, die Beratung in Bezug auf ihre seelische Gesundheit während der Corona-Zeit benötigen. Auch diese Beratung ist anonym und kostenlos unter 0800 2322783 erreichbar. Montag bis Donnerstag zwischen 10 und 22 Uhr. Freitag bis Sonntag, sowie an Feiertagen, von 10 bis 18 Uhr.

Eine Übersicht weiterer Hilfsangebote findet ihr, wenn ihr diesem Link folgt, er führt euch auf das Familienportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Verwendete Quellen: zusammengegencorona.de, verbraucherzentrale.de, zeit.de, br.de, ndr.de, wdr.de, familienportal.de

Dieser Artikel erschien zuerst bei Eltern erschienen.

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