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Warum Supermarkt-Kunden ihren Einkauf umfüllen und den Müll einfach liegen lassen

Warum Supermarkt-Kunden ihren Einkauf umfüllen und den Müll einfach liegen lassen
© Björn Obmann / BUNDjugend Berlin / PR
Stell dir vor, du gehst normal einkaufen - doch statt die Produkte mit nach Hause zu nehmen, füllst du sie ab und lässt deinen Müll einfach dort liegen. So geschehen jetzt in Berlin - bei einer beeindruckenden Guerilla-Aktion.

Zwei junge Frauen füllen den Inhalt einer Milchtüte in eine mitgebrachte Glasflasche und werfen die Tüte in einen Einkaufswagen. Ein Mann in FlipFlops füllt die eben gekauften Haferflocken in eine Vorratsdose und wirft die Plastikverpackung zur Milchtüte. Eine Studentin befreit eine Bio-Gurke aus ihrer Plastikhülle und wirft sie auch dazu.

Der Hintergrund von "Plastic Attack"

Diese Szenen haben sich am Wochenende in Berlin abgespielt. Sie waren Teil der Protest-Aktion "Plastic Attack", organisiert wurde die Flashmob-Aktion von der BUNDjugend Berlin. Hintergrund: Kunden und Supermarkt-Betreibern mal deutlich zeigen, wie viel Plastikmüll wir uns bei jedem einzelnen Einkauf ins Haus holen.

Warum Supermarkt-Kunden ihren Einkauf umfüllen und den Müll einfach liegen lassen
© Björn Obmann / BUNDjugend Berlin / PR

Ähnliche Aktionen hatte es auch schon in vielen Städten weltweit, von Oslo bis Melbourne, gegeben. Die Umweltschützer wollen die Aufmerksamkeit auf die Plastik-Problematik lenken, die sich in den letzten Jahren immer dramatischer entwickelt hat.

In Berlin kamen in kürzester Zeit zwei komplette Einkaufswagen voller Müll zusammen - Müll, den wir alle mit unserem ganz normalen Wocheneinkauf mitkaufen. Organisator Malte Christiansen ärgert sich: „Wir verschweißen Gurken in Plastik, obwohl die Natur schon eine hervorragende Packung bereit gestellt hat. Dafür sind die Ressourcen der Erde zu kostbar!“. Warum übrigens meistens ausgerechnet das Bio-Gemüse in Plastik eingeschweißt ist, könnt ihr hier nachlesen.

Zahlreiche Passanten und ahnungslose Supermarkt-Kunden haben am Wochenende jedenfalls Augen gemacht: Irre, was im Alltag an Plastikmüll anfällt, der noch auf viele Jahre nicht abgebaut sein wird. Sicher, dass die Aktion bei dem ein oder anderen für einen Denk-Anstoß gesorgt hat. Doch bis wir wirklich alle jeden Tag nachhaltig und verantwortungsbewusst denken und auch handeln, wird wohl leider noch eine Menge Zeit vergehen …

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