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Peinlicher Papst: Raus aus dem Dom, rein in die Realität!

Papst Benedikt XVI. macht sich wieder unbeliebt. Sein neuester Fauxpas: Er behauptet, Kondome würden die Aids-Seuche verschlimmern. Wir finden, es reicht mit der päpstlichen Peinlichkeit und empfehlen dem Weltfremden eine Realitäts-Praktikum.

Was ist eigentlich mit Joseph Ratzinger los? Will er unbedingt als Pannen-Papst in die Geschichte eingehen? Gerade hatte sich die Aufregung um ihn endlich gelegt: In einem Brief an seine Bischöfe hatte der "Unfehlbare" Fehler im Umgang mit dem Holocaust-Leugner Williamson zugegeben, die Pius-Bruderschaft distanzierte sich auch und sogar das Oberrabbinat von Israel zeigte sich versöhnlich. Die katholische Kirche atmete auf.

Und nun das.

Diese Woche reiste der Papst nach Afrika. Eigentlich eine gute Sache, da war er nämlich noch nie. Und natürlich hat er sich auf diese Reise vorbereitet. Armut, Kriege, Aids - das ist schon schlimm, da muss man etwas unternehmen. Eine Taktik für die Aids-Bekämpfung hat er sich auch schon überlegt und verriet sie im Flugzeug vor staunenden Journalisten: "Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem." Die Lösung liege stattdessen in einem "spirituellen und menschlichen Erwachen" und der "Freundschaft für die Leidenden".

Autsch.

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Politiker, Hilfsorganisationen und Gesundheitsexperten - alle sind sie empört. Seit Jahren bemühen sie sich, über die Risiken ungeschützten Verkehrs aufzuklären und den Zugang zu Kondomen zu erleichtern. Der so genannte "ABC-Ansatz" von Unicef (A steht für "Abstinenz", B für "Bleib treu" und C für "Kondome" bzw. "Condoms") ist weltweit anerkannt. Doch der Papst ist offenbar der Meinung, das C könne man in dieser Reihe ruhig vernachlässigen. Geht's noch weltfremder?

Nun könnte man einfach nachsichtig den Kopf schütteln, der alte Ratzi liest halt lieber die Bibel als die Zeitung. Doch das Wort dieses Mannes wiegt schwer. Für Millionen von Gläubigen ist der Papst eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Autoritätsperson. Gerade in Afrika wächst die Zahl der Katholiken enorm, bereits 20 Prozent der Bevölkerung sind katholisch. Da muss der Mann in Weiß sich schon gut überlegen, was er so daher sagt und sich der Folgen bewusst sein. Und er muss ein Gespür für die Sorgen und Gefühle seiner Mitmenschen entwickeln. Aber genau das fehlt Benedikt XVI.

Wir fordern darum: Schickt den Papst ins Praktikum! Raus aus dem Dom und rein in die Realität. Pflichtkurse sollten dabei sein: - Training kommunikativer und diplomatischer Fähigkeiten- Toleranz gegenüber fremden Religionen - Afrika-Studien - eine Reise nach Jerusalem - Exkurse in Sachen Jugend-Kultur. Vielleicht wird er so wieder das, was viele nicht mehr in ihm sehen: eine Respektsperson.

Was sollte der Papst noch in seinem Praktikum lernen? Schreiben Sie einen Kommentar!

miro

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