Anzeige

Feuerwehr, Polizei, Kassierer:innen Was passiert, wenn durch die Omikron-Welle auf einmal alle ausfallen?

Feuerwehr, Polizei, Kassierer:innen: Was passiert, wenn durch die Omikron-Welle auf einmal alle ausfallen?
© diy13 / Shutterstock
Eines ist bereits klar: An einer fünften Welle aufgrund der Omikron-Variante ist kein Vorbeikommen mehr. Doch was passiert eigentlich, wenn Feuerwehrleute, Polizist:innen und Kassierer:innen alle in Quarantäne müssen?

Wer an Corona erkrankt, muss sich isolieren, dabei ist es unerheblich wie schwer der Verlauf ist oder ob der oder die Erkrankte Symptome zeigt. Man bleibt zu Hause und geht vor allem nicht zur Arbeit.

Omikron-Welle: Wie können wir die Infrastruktur aufrecht erhalten?

Jetzt stellen wir uns einmal folgendes Szenario vor: Es ist Anfang Januar, nach den Feiertagen, und plötzlich stapeln sich die Müllsäcke, die Tonnen werden nicht abgeholt und bald breitet sich ein übler Geruch aus. Der Grund: Beim städtischen Entsorger sind so viele Mitarbeiter:innen an Corona erkrankt oder mussten als Kontaktpersonen in Quarantäne, dass die Tourenpläne nicht mehr eingehalten werden können. Und jetzt?

Das gleiche gilt für Bereiche wie die Feuerwehr, Polizei, die Versorgung in den Krankenhäusern und die Verkäufer:innen in den Supermärkten. In der Stellungnahme des Corona-Expertenrates der Bundesregierung werden die schnell steigenden Inzidenzen, die durch die Omikron-Variante erwartet werden, als hohes Risiko für die kritische Infrastruktur (KRITIS) eingestuft.

Corona-Expertenrat fordert Einbezug von Bundeswehr, THW und Hilfsorganisationen

"Es müssen in den kommenden Tagen Vorkehrungen für die ersten Monate des Jahres 2022 getroffen werden, und zwar auf politischer und organisatorischer Ebene des Bundes der Länder, der Städte und Gemeinden", heißt es in der Stellungnahme des Expertenrates. "Dabei sollten mögliche Partner wie Bundeswehr, THW oder Hilfsorganisationen frühzeitig eingebunden werden."

Noch ist unklar, ob es durch die deutlich ansteckendere Omikron-Variante auch zwangsläufig zu mehr schweren Verläufen kommen wird. Da sich mehr Menschen anstecken werden, ist die Wahrscheinlichkeit jedoch hoch – gerade bei Menschen, die noch nicht geimpft sind. Die Boosterimpfungen schützen nach ersten Erkenntnissen gut gegen die neue Mutation, können eine Infektion aber nicht gänzlich verhindern. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass während der fünften Welle viele Menschen zu Hause sitzen werden, die nur an leichten oder gar keinen Symptomen leiden – arbeiten gehen dürfen sie aber dennoch nicht.

Wie lautet also der Plan? Sollen Mitarbeiter:innen des THW im Notfall an der Kasse im Supermarkt sitzen oder Polizeieinsätze übernehmen? In einer Analyse von "Zeit Online" spricht der Autor Jan Schweitzer davon, dass in einer solchen Notlage die Regelungen von Quarantäne und Isolierung im Falle einer Erkrankung neu gedacht werden müssten.

Geimpfte Kontaktpersonen müssen aktuell nicht in Quarantäne

Aktuell gilt Folgendes: Es wird unterschieden zwischen Quarantäne und Isolierung. Infizierte sollen sich isolieren. Kontaktpersonen müssen in Quarantäne. Die Isolation dauert mindestens fünf Tage. Wer geimpft ist und keine Symptome zeigt, kann mit einem negativen PCR-Test die Isolation beenden. Wer Symptome zeigt oder nicht geimpft ist, kann sich erst nach 14 Tagen freitesten.

Enge Kontaktpersonen, die nicht geimpft sind, müssen aktuell zehn Tage in Quarantäne, können sich aber entweder nach fünf Tagen durch einen negativen PCR-Test oder nach sieben Tagen durch einen Schnelltest freitesten. Geimpfte müssen nach aktuellem Stand nicht in Quarantäne.

Die Test-Kapazitäten der Labore sind bereits an der Belastungsgrenze

In der Theorie klingt das Vorgehen praktikabel, in der Praxis wird es schwierig werden, eine so große Masse an Tests in diesen Zeiträumen bewältigen zu können. Die akkreditierten Labore in der Medizin, die 90 Prozent der PCR-Tests durchführen, teilten schon vor einer Woche mit, dass die Labore an ihrer Belastungsgrenze sind – und das ohne Omikron.

Ob sich aufgrund der drohenden Welle noch etwas ändern wird, ist nicht bekannt. Auf Nachfrage der "Zeit" hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium und vonseiten des RKI nur, dass aktuell keine "Aussagen über Änderungen der Empfehlung bei Vorherrschen von Omikron" getroffen werden können. Eine Lösung für mögliche drohende Ausfälle gibt es also nicht.

Verwendete Quellen: bundesregierung.de Das Statement vom Expertenrat, zeit.de, tagesschau.de

slr Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel