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Lebensmittel Olivenöl könnte bald knapp und deutlich teurer werden

Frau mit Olivenöl im Supermarkt
© jchizhe / Adobe Stock
Zum Kochen, zum Salat, zum Dippen: Olivenöl ist aus den Küchen nicht mehr wegzudenken. Noch dazu ist es besonders gesund. Doch bald könnte das gute Öl nicht nur teuer, sondern auch knapp werden.

Ob am leckeren Sommersalat, mit Tomate-Mozzarella oder schlicht pur zum Dippen: Aus den meisten Küchen ist Olivenöl nicht mehr wegzudenken. Es schmeckt nicht nur gut, es ist aufgrund seiner ungesättigten Fettsäuren gut für unser Herz, unseren Stoffwechsel und soll neuesten Untersuchungen zufolge sogar das Demenzrisiko senken. Doch möglicherweise könnten in Zukunft die Regale im Supermarkt leerer sein als üblich. Vor allem die Hitzewellen und viel zu wenig Regen sorgen für zu niedrige Ernteerträge.

Schlechte Ernte treibt Preise in die Höhe

Schlechte Ernten und damit einhergehend knappe Ware sorgen für steigende Preise und Lieferschwierigkeiten für Olivenöl. Allein in Spanien, dem wichtigsten Anbauland der Welt für Olivenöl, haben die Bauern im vergangenen Jahr 56 Prozent weniger Oliven geerntet als normal. "Spanien als weltweit führender Olivenölproduzent hat einen wesentlichen Einfluss auf den globalen Markt", erklärt der Olivenöl-Hersteller Jordan. "Die aktuell niedrigen Ernteerträge, in Verbindung mit der pessimistischen Prognose für die nächste Saison und einer schwachen Ernte in Italien im vergangenen Jahr, treffen auf eine weiterhin hohe Nachfrage, was zu einem enormen Preisdruck führt."

Innerhalb des letzten Jahres sei der Preis für Olivenöl in den Supermärkten bereits um 21 Prozent gestiegen, so Bertolli-Chef Tomislav Bucic gegenüber dem "Spiegel", "die Rohware kostet aber 50 Prozent mehr. Die Verbraucherpreise werden also wahrscheinlich noch steigen". Doch nicht nur das, es werde auch weniger Öl geben. Schon jetzt weisen die Regale in den Supermärkten Lücken auf, im Spätsommer und Herbst könnten diese noch größer werden.

Qualität des Olivenöls nimmt ab

"Unsere größte Sorge ist die Qualität des Olivenöls, das in den kommenden Monaten in den Regalen landet", führt Bucic weiter aus. Hersteller müssten sich fragen, wo sie "vor der nächsten Ernte genug hochqualitatives Öl herbekommen". Vor allem in Deutschland werde fast nur Olivenöl höchster Güteklasse verkauft – nativ extra. "Die meisten Deutschen denken, das sei normal, aber 70 Prozent der Weltproduktion hat eine niedrigere Güteklasse".

Die Qualität des Olivenöls hänge vor allem mit den miserablen Klimabedingungen zusammen. Besonders im Spätherbst sei auf der iberischen Halbinsel viel zu wenig Regen gefallen – so schrumpelten die Oliven schon am Baum, und es war kaum Öl aus ihnen zu gewinnen, erklärt Bucic.

Kaum Besserung in Sicht

Auch für die kommenden Jahre sehen die Prognosen düster aus. Hitze und fehlender Regen lassen die Olivenernte seit Jahren dramatisch sinken. So braucht es für eine gute Olivenernte schon zu Beginn des Jahres ausreichend Regen. Den gab es dieses Jahr nicht. Stattdessen sind bei den Hitzewellen im Frühjahr die Blüten vieler Olivenbäume in Spanien einfach verbrannt. Damit ist die kommende Ernte, die normalerweise von November bis Februar eingeholt wird, bereits verloren. Ohne Wasser ist die Zukunft der Olivenplantagen in Gefahr.

Verwendete Quellen: spiegel.de, rtl.de

jba Brigitte

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