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Der Ölkäfer So gefährlich ist sein Gift tatsächlich

Der Ölkäfer auf einer Wiese
© stgrafix / Adobe Stock
Der Ölkäfer ist in aller Munde. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie gerade im Frühjahr vermehrt an den Wiesenrändern auftauchen. Die eigentlich eher unscheinbaren Käfer bekommen gerade ein gefährliches Image übergestülpt. Wie viel ist dran am giftigen Krabbler?

Ja, der Schwarzblaue Ölkäfer ist giftig. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch oder ein Tier an diesem Gift verstirbt, ist jedoch sehr gering – eher treten wir versehentlich auf ihn drauf oder er stirbt durch menschengemachte Umweltprobleme. Nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) sind weder Vergiftungen mit Menschen noch mit Tieren bekannt. Dennoch warnen auch sie davor, gerade beim Beobachten Vorsicht walten zu lassen.

Der Ölkäfer wird bis zu drei Zentimeter lang

Die bläulich schimmernden Käfer werden ein bis drei Zentimeter lang und zeichnen sich durch ihre etwas zu kurz geratenen Flügel aus. Die Weibchen sind deutlich größer als die Männchen – vor allem, wenn sich die Eier entwickeln, schwillt der Hinterleib noch einmal an, sodass die Tiere dann eine Länge bis zu 3,5 Zentimetern aufweisen können.

Doch wie giftig ist der Ölkäfer denn nun? In Mitteleuropa leben 20 Arten des Ölkäfers. In Deutschland wird meistens der Schwarzblaue Ölkäfer gesichtet oder der sehr ähnlich aussehende Violette Ölkäfer. Alle Vertreter:innen dieser Gattung haben eines gemeinsam: Cantharidin – ein natürliches Gift. Dieses ist auch für Menschen giftig, jedoch erst ab einer sehr hohen Dosis. Der NABU gibt auch hier Entwarnung: Selbst wer einen Ölkäfer verschluckt, wird in aller Regel nicht daran sterben.

Das Gift des Ölkäfers wurde früher als Potenzmittel verwendet

In der Antike wurde das Gift – welches auch die Spanische Fliege produziert – zum einen als Heilmittel verwendet, zum anderen aber auch für Hinrichtungen. Ihm wurde beispielsweise eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt, allerdings konnte dies nie wissenschaftlich belegt werden.

Das Gift wird an den Knien des Ölkäfers ausgeschieden und dient rein der Gefahrenabwehr von Fressfeinden. Wie der Name es schon sagt, ist der Käfer mit diesem Gift bedeckt und sieht daher aus, als hätte man ihn mit Öl bestrichen.

Grundsätzlich gilt: Insekten nicht anfassen, nur beobachten

Grundsätzlich gilt: Wildtiere und Insekten können beobachtet, aber sollten nicht angefasst werden. Das Anfassen des Ölkäfers kann unter anderem zu Hautreizungen führen. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, dass vor allem Kinder die kleinen Krabbler in Ruhe lassen und sie nicht aufheben. Am besten lassen sie sich mit ein wenig Abstand beobachten. Achtung bei euren Haustieren. Gerade Hunde neigen dazu, krabbelnde Dinge jagen und fressen zu wollen. Im Wald gilt in den meisten Bundesländern aktuell sowieso Leinenpflicht aufgrund der Brut- und Setzzeit. Generell sollte aber auch bei den Vierbeinern darauf geachtet werden, dass sie Insekten in Ruhe lassen – hauptsächlich als Selbstschutz. Wer doch Kontakt mit einem Ölkäfer hatte, sollte sich anschließend gut die Hände waschen.

Der Ölkäfer gilt aktuell als gefährdet und steht längst auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Daher ist es verboten, ihn zu töten.

Verwendete Quellen: nabu.de, br.de, mdr.de

slr Brigitte

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