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Dieser Junge sollte sterben - weil er "verhext" ist

Fast verhungert und völlig verwahrlost fand eine Entwicklungshelferin den zweijährigen Hope. Der Junge wurde von seinen Eltern verstoßen - weil er verhext sein soll.

Was klingt wie ein Schauermärchen, ist in Nigeria bittere Realität: Der zwei Jahre alte Hope wurde von seinen Eltern ausgesetzt. Sie glaubten, der Junge sei ein Hexer. Deswegen sollte er sterben - und gestorben wäre er auch beinahe, hätte ihn nicht die Entwicklungshelferin Anja Ringgren Lovén gefunden: nackt, von Würmern befallen und fast verhungert.

Auf Facebook erzählt die Dänin die Geschichte des Jungen, den sie Hope ("Hoffnung") getauft hat, um auf das traurige Schicksal vieler nigerianischer Kinder aufmerksam zu machen. Immer wieder verstoßen Eltern ihre Kinder, weil sie sie der Hexerei bezichtigen. Meist geht der Anklage ein Unglück voraus, etwa eine gescheiterte Ehe, eine schlechte Ernte oder der Tod eines Familienmitglieds.

Viele Nigerianer - über alle Gesellschaftsschichten hinweg - sind der festen Überzeugung, dass alle Probleme im Leben das Werk des Teufels seien. Oft muss das eigene Kind als Sündenbock herhalten. Der Irrglaube, das Kind sei verhext worden und habe nun eine zerstörerische Macht, führt dazu, dass Jahr für Jahr Tausende von Kindern gefoltert, getötet oder schlicht sich selbst überlassen werden. Zudem verdienen Priester mit Teufelsaustreibungen viel Geld - die Kinder sind noch zu klein, um sich zu wehren.

Vor drei Jahren gründete Anja Ringgren Lovén in Nigeria die Hilfsorganisation "African Children's Aid Education and Development Foundation" und eröffnete ein Kinderheim, um den "verhexten" Kindern zu helfen und die Bevölkerung aufzuklären.

Auf Facebook berichtet sie von ihrer Arbeit: "Diese Bilder sollen zeigen, wofür ich kämpfe. Warum ich alles, was ich je besaß, verkauft habe und hier hergekommen bin", schreibt sie.

Innerhalb weniger Wochen konnten sie und ihr Team den kleinen Hope aufpäppeln: Im Krankenhaus wurde er medizinisch versorgt, im Kinderheim bekommt er Liebe und Geborgenheit.

Zwar spricht er nicht und hinkt in seiner Entwicklung etwas zurück, doch er hat zugenommen - und spielt mit Lovéns kleinem Sohn David.

Als nächstes möchte Anja Ringgren Lovén in Nigeria ein Krankenhaus bauen. Wenn ihr sie in ihrer Arbeit unterstützen möchtet, könnt ihr hier spenden.

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