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Niedersachsen Dackel bleibt nach dem Tod seines Frauchens an ihrer Seite

Niedersachsen: Dackel
Der Dackel lebt jetzt bei Angehörigen der Toten (Symbolbild)
© Dogs / Adobe Stock
In Niedersachsen ist die Leiche einer vermissten Frau entdeckt worden. Daneben fand die Polizei einen Dackel: Der Hund hatte wochenlang neben seiner toten Besitzerin ausgeharrt.

Arbeiter haben am Fluss Rögnitz in der niedersächsischen Gemeinde Amt Neuhaus (Landkreis Lüneburg) eine weibliche Leiche entdeckt. Laut einer Mitteilung der Polizei handelt es sich um eine Frau, die schon länger vermisst wird. Die 78-Jährige stammte aus Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern – gut 15 Kilometer von dem Fundort entfernt.

Neben der schon stark verwesten Leiche fand die Polizei auch ihren Dackel. Der Hund war offenbar sieben Wochen lang nicht von der Seite seiner Besitzerin gewichen, befand sich aber in guter Verfassung. Die Polizei übergab ihn den Angehörigen der Toten. "Vermutet wird, dass Toby sich von Fröschen oder Mäusen ernährte. Wasser trank er aus dem Fluss. Er war voller Zecken und wog nur noch sieben Kilo", sagte die Tochter der verstorbenen Frau der "Bild"-Zeitung.

Suchaktion mit 250 Freiwilligen bleibt erfolglos

Die 78-Jährige hatte sich am 8. September mit ihrem Hund auf dem Weg zum Tierarzt gemacht und war danach nicht mehr zurückgekehrt. Die Polizei geht davon aus, dass sie wohl die Orientierung verloren habe, da sie erst seit relativ kurzer Zeit in Lübtheen (Nähe Ludwigslust) gelebt hatte. Wie die Angehörigen der "Bild" erzählten, hatte sie sich am Nachmittag ihres Verschwindens noch per Telefon gemeldet und gesagt, dass sie "verloren" sei. Genauere Angaben zu ihrem Aufenthaltsort konnte sie allerdings nicht machen.

In der Nacht brach der Telefonkontakt dann ab, eine große Suchaktion wurde eingeleitet. 250 Freiwillige beteiligten sich daran. Die Polizei gab auch ein Bild der Frau zur Öffentlichkeitsfahndung heraus – jedoch ohne Erfolg. 54 Tage nach ihrem Verschwinden wurden ihre sterblichen Überreste entdeckt.

Die Obduktion ergab laut "Bild", dass die Frau bereits vier oder fünf Tage nach ihrem Verschwinden gestorben sein muss. Zur Todesursache gibt es noch keine Erkenntnisse, allerdings schließen die Rechtsmediziner ein Verbrechen aus.

Quellen: "Bild" / Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen / "Frankfurter Allgemeine Zeitung"

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei STERN.

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