Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy ist wegen illegaler Wahlkampffinanzierung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt worden. Ein Gericht in Paris sprach den 66-Jährigen am Donnerstag schuldig. Die Haftstrafe kann er mit elektronischer Überwachung im Hausarrest absitzen. Sarkozy kündigte Berufung an und dürfte damit vorerst auf freiem Fuß bleiben.
Nicolas Sarkozy: Strafe für illegale Wahlkampf-Finanzierung
In dem Gerichtsverfahren ging es um die gescheiterte Kampagne für seine Wiederwahl 2012. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte seine konservative Partei die gesetzlich festgelegte Ausgabengrenze von damals rund 22 Millionen Euro um fast das Doppelte überschritten. Um die Mehrausgaben zu verschleiern, nutzte die Partei den Ermittlern zufolge eine ihr nahestehende PR-Agentur. Sarkozy hatte die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Im Juni sagte er vor Gericht, er sei in die Wahlkampflogistik nicht eingebunden gewesen. Das Gericht urteilte nun jedoch, dass Sarkozy über die Mehrausgaben informiert worden sei, aber nicht eingeschritten sei.
Hartes Jahr für Ex-Präsidenten
Es ist bereits das zweite Urteil gegen Sarkozy in diesem Jahr. Anfang März verurteilte ihn ein französisches Gericht wegen Korruption zu einer dreijährigen Haftstrafe, davon zwei Jahre auf Bewährung. Sarkozy legte Berufung ein und blieb auf freiem Fuß. Er war von 2007 bis 2012 französischer Präsident.
Verwendete Quelle: Reuters