Der Bezirksrat von South Cambridgeshire führte im Januar 2023 die 4-Tage-Woche ein. Rund anderthalb Jahre später kann ein umfassendes Resumée gezogen werden. So zeigt eine unabhängige Studie, dass die Arbeitszeitverkürzung zu höherer Motivation und besserer physischer sowie mentaler Gesundheit führt.
Win-win-Situation für Arbeitgeber
Die 4-Tage-Woche scheint sich für alle Beteiligten auszuzahlen. Laut "Independent" arbeitete die Behörde bei Planungsentscheidungen und der Bearbeitung von Beschwerden wesentlich effizienter. Auch die Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden macht sich deutlich bemerkbar. So stieg die Mitarbeiterbindung um 39 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich auch die Anzahl der Bewerbungen auf offene Stellen eklatant um 53 Prozent, was den Effekt hatte, dass rund 440.000 Euro an Rekrutierungs- und Agenturgebühren eingespart werden konnten.
Effekte auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden
Besonders hervorzuheben ist aber der große Einfluss der veränderten Arbeitszeiten laut Bericht auf die psychische und physische Gesundheit der Mitarbeitenden: "Die Menschen sind glücklicher, nicht mehr am Ende ihrer Kräfte und besser in der Lage, Herausforderungen zu bewältigen", sagte ein Mitarbeiter dem "Mirror". Der Leiter der Kampagne, Joe Ryle, erklärte gegenüber "The Independent": "Diese Ergebnisse beweisen, dass eine 4-Tage-Woche ohne Gehaltsverlust im öffentlichen Sektor funktionieren kann."
4-Tage-Woche auch in Deutschland
Auch in anderen Ländern wird mit der 4-Tage-Woche experimentiert. So testen neben Irland, Island, Belgien oder Australien auch einige deutsche Betriebe ähnliche Modelle. Seit Februar zahlen rund 50 Unternehmen ihren Mitarbeitern das volle Gehalt bei reduzierter Wochenarbeitszeit. Über sechs Monate hinweg wird untersucht, ob die reduzierte Arbeitszeit die Produktivität steigert und die Zufriedenheit der Arbeitnehmer erhöht.
