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Nachholen statt nach Plan Deutschland erreicht bei keiner Kinderimpfung die angestrebte Impfquote

Nachholen statt nach Plan: Deutschland erreicht bei keiner Kinderimpfung die angestrebte Impfquote
© Oksana Kuzmina / Shutterstock
Eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts zeigt, dass Kinder in Deutschland häufig zu spät und zu wenig geimpft werden. Die empfohlenen Alterszeitpunkte werden nicht eingehalten.

Genau wie die U-Untersuchungen sollten auch die Impfungen der Babys und Kinder in festgelegten Zeiträumen stattfinden, um sie optimal vor Krankheiten zu schützen. Doch genau da besteht in Deutschland ein enormes Defizit: "Bei keiner Impfung werden laut Analyse des Robert Koch-Instituts (RKI) national beziehungsweise international gesetzte Impfquotenziele erreicht, wobei teilweise deutliche regionale Unterschiede bestehen", so die "Ärzte Zeitung".

In Deutschland werden die Impfungen bei Kindern häufig zum Schuleintritt nachgeholt

Die Untersuchung zeigt, dass zwar die Zeiträume nicht eingehalten, jedoch die meisten Impfungen bis zum Schuleintritt nachgeholt werden. Nach Angaben des RKI seien Kinder "unnötig lange einer Infektionsgefahr ausgesetzt."

Eine Zunahme der Quote ist bei Impfungen zu erkennen, die erst seit einem kürzeren Zeitraum im Impfkalender der Säuglinge stehen. Dazu gehören Varizellen, Pneumokokken, Meningokokken C und Rotaviren.

Im Gegensatz dazu zeigen sich bei den besonders lang etablierten Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Haemophilus influenzae (Hib) und Hepatitis B nur moderate Quoten. Die meisten dieser Impfungen werden bis zum Schuleintrittsalter nachgeholt, dies sei allerdings nicht bei allen der Fall. Das hat zur Folge, dass es weiterhin Impflücken gibt und Infektionen nicht ausgeschlossen werden können.

Bei Schuleintritt wird die Masern-Impfquote von 95 Prozent häufig nicht erreicht

Ein generelles Akzeptanzproblem beispielsweise bei der Masernimpfung bestehe aber nicht, so das RKI. Der Masernaktionsplan sieht vor, dass 95 Prozent der Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung zweimal gegen Masern geimpft sein sollen. Außer in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wird diese Quote nicht erreicht.

Bundesweit haben bei der Schuleingangsuntersuchung 97,2 Prozent der Kinder die erste Impfung, jedoch nur 92,7 Prozent die zweite Impfung erhalten. Mit Inkrafttreten des Masernschutzgesetzes, aber auch dem Beginn der Corona-Pandemie, ist ein Anstieg bei der Masernimpfung zu verzeichnen. Ob sich dieser Anstieg auch beim Schuleintritt bemerkbar macht, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Verwendete Quellen: Ärzte Zeitung über Springer, rki.de 

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Eltern.de erschienen.

slr

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