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Schnee-Chaos wird immer schlimmer: Wo die Schneewalze als nächstes zuschlägt

Schneemassen und Sturmböen verschlucken Deutschland und es wird immer schlimmer. In München wurde ein Junge von einem Baum erschlagen, der unter der Schneemasse zusammenbrach. Bald kommt noch mehr Schnee. Wo wir jetzt besonders aufpassen müssen.

Starke Schneefälle in den letzten Tagen haben vor allem in Bayern für viel Chaos und Unglück gesorgt und es wird schlimmer. Zum Wochenende erwarten die Wetter-Experten neue Schneemassen – bis eineinhalb Meter Neuschnee sind in den Nordalpen möglich! Besonders betroffen sind die Regionen Erzgebirge und Bayerischer Wald. An den Küsten und auf den Gipfeln der Mittelgebirge und Alpen fegen schwere Sturm- und orkanartige Böen.

Verursacht wird das Extrem-Wetter durch Tiefdruck-Gebiete aus Ost- und Nordeuropa, die eiskalte Luft nach Deutschland bringen – sie drückt gegen extrem regenreiche Wolken aus dem Mittelmeerraum und dem Nordatlantik. Die Folge: Immer mehr heftigere Schneefälle! Es drohen Lawinenwarnstufe 5, Evakuierungen und großflächige Straßensperren.

Erst am Dienstag soll sich die Lage in den Alpen etwas entspannen – bevor der Winter erneut mit Schnee bis ins Flachland, Eis und Glätte zum nächsten Schlag ausholt.

Ein Junge wurde von einem Baum erschlagen

Die wohl schlimmste Folge der Schneemassen ist der Tod eines neunjährigen Jungen aus Aying, der von einem Baum erschlagen wurde. Dieser stürzte um, weil er das Gewicht der auf ihm lastenden Schneemassen nicht mehr tragen konnte. Der Junge lag 40 Minuten unter dem Baum, bis er entdeckt wurde.

Die Rettungskräfte konnten dieTodesursache nur erahnen: Entweder starb der Junge, weil er unter der Schneemasse erstickt ist. Oder er starb an den schweren Verletzungen, welche er durch den Baumschlag erlitten hat.

Dachlawinen, Schneebruchgefahr, Glatteis

In einigen oberbayerischen Landkreisen – u.a. Traunstein und Miesbach – wurde inzwischen der Katastrophenfall ausgerufen: Schulen und Turnhallen wurden gesperrt aus Angst vor drohenden Dachlawinen.

Der Zugverkehr wurde teilweise eingestellt und auch die Waldbahn in Niederbayern wurde zeitweise gesperrt. Auch wurden zahlreiche Flüge am Münchener Flughafen gestrichen, die Postzustellung wurde erheblich eingeschränkt. Auf den Straßen herrscht nach wie vor Glätte und Rutschgefahr, wegen Schneebruchgefahr wurden Teile der Autobahn A8 gesperrt sowie viele Zufahrtstraßen.

Wie schützt man sich bei Schnee-Chaos?

Wie verhält man sich richtig, bei so einem Schneechaos? Viele Menschen sind mit dem Wetter überfordert – schließlich kommt es nicht alle Jahre vor, dass wir in Deutschland so viel Schnee zu Gesicht bekommen.

Wer diese Tipps beherzigt, minimiert die Unfallgefahr für Mensch und Tier:

  • Nur warm gekleidet und nicht zu lange im Freien aufhalten: Es drohen lebensbedrohliche Unterkühlungen und Erfrierungen.
  • Lange Autofahrten vermeiden: Bei einem Stau auf der A8 starb eine Frau (54) allein in ihrem Fahrzeug.
  • Bei Autofahrten vorsichtig und bedacht fahren. Wenn nötig, Schneeketten anlegen. Scheinwerfer auch tagsüber anlassen, eine Notfallbox mit Getränk, Snack und warmer Decke mitführen.
  • Wälder und Parks meiden: Die Schneelast kann Äste und Bäume zum Umsturz bringen und für Mensch und Tier lebensgefährlich werden.
  • Den Aufenthalt in alten Bauten mit labilen Dächern vermeiden: Der liegengebliebene Schnee kann Dächer zum Einstürzen bringen. Auch verschneite Ställe und Turnhallen sollten gemieden werden.
  • Orte mit Schneelawinen-Gefahr dringend meiden. Ein 16-jähriger deutsch-australischer Ski-Fahrer ist jüngst in Österreich von einer Lawine verschüttet worden und starb. Auch Schneeschuhwanderer sollten sich eine sichere Route aussuchen oder ihre Unternehmung verschieben.
  • An Häusern, Balkonen, Fenstern Eiszapfen und Schneeverwehungen entfernen.
  • Hunde mit kurzem Fell sollten bei Minusgraden Hundemäntel tragen (kein Witz!) und nach dem Spaziergang gut abgetrocknet werden. Die Pfötchen sollten vor dem Gassigang mit Melkfett eingecremt werden (Schutz vor Streusalz), nach dem Spaziergang der verklumpte Schnee aus dem Fell entfernt werden (etwa mit warmem Wasser). Hunde bei Kälte und Schneefall nicht lange draußen lassen.
  • Das Landratsamt richtete ein Bürgertelefon ein, bei denen Mitarbeiter des Katastrophenschutzes Fragen beantworten: 08651 762 916.

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