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Verbraucherschutz Gesucht: Die "Mogelpackung des Jahres" 2020

"Mogelpackung des Jahres": Frau im Supermarkt
© eldar nurkovic / Shutterstock
Jedes Jahr kann beim Verbraucherschutz Hamburg abgestimmt werden, welches Produkt zur "Mogelpackung des Jahres" gekürt wird. Dieses Mal mit dabei: ein erschlankter Osterhase, Mogel-Müsli und weniger Katzenfutter zum gleichen Preis.

Auch 2020 sind tausende Beschwerden über versteckte Preiserhöhungen und Mogelpackungen bei der Verbraucherzentrale eingegangen: Etwa 3000 an der Zahl wurden in den letzten 12 Monaten gesammelt. Unternehmen vertuschen gern, dass sie die Füllmenge eines Produktes reduziert haben, indem sie es bei gleichem – oder sogar erhöhtem – Preis verkaufen. 

Verbraucher*innen ziehen den Kürzeren

Denn wer von uns kontrolliert beim Einkauf schon regelmäßig, ob ein Produkt für das gleiche Gewicht noch den gleichen Preis hat? Die wenigsten werfen auch noch einen Blick auf die Zutatenliste, wenn etwa eine "verbesserte Rezeptur" beworben wird. Oft fehlt es einfach an Wissen, Zeit und Geduld, um zwischen den Zeilen noch durchzublicken. 

Und das wird von den Händlern leider zu oft schamlos ausgenutzt. Wie gut, dass die Verbraucherzentrale monatlich Hinweise zu eben solchen Mogeleien veröffentlicht. Aus allen Meldungen der vergangenen zwölf Monate wurde nun eine Shortlist von fünf Produkten aufgestellt, von denen eins den Negativpreis erhält. 

Osterhasen, Minisalami und Schokoriegel im Rennen

Bis zum Sonntag, den 24. Januar 2021, können Verbraucher*innen online abstimmen, welches der fünf Produkte die "Mogelpackung des Jahres 2020" wird. Die Kandidaten im Überblick: 

  • "Milka Schoko-Osterhase und -Weihnachtsmann" von Mondelez: Laut Verbraucherzentrale sind die beliebten Figuren aus Schokolade geschrumpft und dadurch bis zu 36 Prozent teurer geworden. 
  • "Frucht Müsli" von Seitenbacher: Die Firma bewarbt das Produkt mit einer "neuen Rezeptur" – die Inhaltsstoffe sind allerdings fast die gleichen wie vorher. Aber nicht genug damit: Statt 1000 Gramm enthält eine Verpackung jetzt nur noch 750 Gramm. Der Preis allerdings wurde noch angehoben. Alles in allem macht das eine Preiserhöhung von rund 75 Prozent. 
  • "Bifi Minisalami" von Jack Link's: Zwar enthält eine Verpackung seit vergangenem Jahr sechs und nicht mehr nur fünf Salamis, dafür sind die einzelnen Salamis im Gewicht geschrumpft, während der Preis stattdessen angehoben wurde. Damit ist das Produkt um gut 16 Prozent teurer, was Jack Link's auf die gestiegenen Fleischpreise schiebt. 
  • "Kinder Schokolade" von Ferrero: Der nächste Kandidat aus dem Süßigkeitenregal. Der Hersteller nahm zwei Riegel aus der Packung und ließ auch den Preis sinken – die Reduzierung sei in einigen Ländern allerdings mit einer versteckten Preiserhöhung einhergegangen. Die Verbraucherzentrale spricht von einer Preissteigerung von 30 Prozent in den letzten fünf Jahren. 
  • "Whiskas Knuspertaschen" von Mars: Bei einem gleichbleibenden Preis sank die Füllmenge hier, sodass das Produkt jetzt um etwa 20 Prozent teurer ist. Auch hier verwies der Hersteller auf gestiegene Kosten. 

Abstimmen noch bis zum 24. Januar

Unternehmen geben für ihre Produkte eine unverbindliche Preisempfehlung ab – die endgültigen Verkaufspreise aber legen die Händler fest. Nichtsdestotrotz sind es die Verbraucher*innen, die die teilweise schamlos versteckten Aufpreise zahlen müssen. Und dies oft auch unwissend tun. Über den Negativpreis kann noch bis zum 24.1. um 17 Uhr abgestimmt werden. Der Gewinner wird dann am 25.1. bekannt gegeben. 

Verwendete Medien: Verbraucherzentrale Hamburg

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