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Mini-Kraftwerk So kannst du über deinen Balkon Strom erzeugen und Geld sparen

Mini-Kraftwerk: So kannst du über deinen Balkon Strom erzeugen und Geld sparen
© Viacheslav / Adobe Stock
Ob für unterwegs, auf dem kompletten Dach oder an der Außenseite des Balkons – Solarmodule werden immer beliebter. Wir zeigen euch, wie ihr aus eurem Balkon ein Mini-Kraftwerk macht und sogar Geld spart.

Wer einen Balkon oder eine Terrasse hat, kann dort seinen eigenen Strom gewinnen und somit aktiver Teil der Energiewende werden. Mit den sogenannten Stecker-Solargeräten könnt ihr jeden Sonnenstrahl für die Stromerzeugung im Haushalt nutzen. Diese Mini-Solaranlage ist im technischen Sinne keine "Anlage", wie es die Photovoltaiksysteme auf dem Dach sind. Bei der kleineren Version handelt es sich eher um ein Strom erzeugendes Haushaltsgerät, so die "Verbraucherzentrale".

Stecker-Solargeräte kann jede:r selbst anbringen

Die Solarmodule können beispielsweise an der Außenseite des Balkons angebracht werden. Durch das Sonnenlicht erzeugen sie elektrischen Strom, den ein Wechselrichter in Haushaltsstrom umwandelt. Der Strom aus dem Stecker-Solargerät muss in eine Steckdose geleitet werden, beispielsweise eine direkt auf dem Balkon vorhandene – die Steckdose muss mit dem Stromkreislauf des Haushalts verbunden sein. Von dort aus wird der Strom an den Fernseher, den Kühlschrank oder an die Waschmaschine weitergeleitet.

Der Stromzähler zählt dann merklich langsamer, da weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird. Reicht der Strom von den Modulen nicht aus, um alle Geräte im Haushalt zu versorgen, dann fließt einfach Strom vom Versorger dazu. Ohne Netzanschluss produzieren die Stecker-Solargeräte keinen Strom. Daher sind sie fürs Camping oder den Schrebergarten nicht geeignet ­– hier sollten sogenannte "Inselsysteme" verwendet werden, die mit einer Batterie arbeiten.

So wird der Balkon zu einem Mini-Kraftwerk

Im Gegensatz zu den Photovoltaikanlagen sind die Stecker-Solargeräte dafür gedacht, dass Privatpersonen sie selbst anbringen, anschließen und nutzen können. Jedes Gerät muss beim Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister angemeldet werden – diese Anmeldung könnt ihr ebenfalls selbst erledigen, anders als bei den großen Anlagen.

Was braucht man also für sein eigenes Mini-Kraftwerk? Einen Balkon, eine Terrasse, eine Dachfläche, die genutzt werden kann und an die man über die Wohnung oder ein Fenster rankommt, oder eine zur Sonne ausgerichtete Außenwand. In einem Garten oder auf einem Gartenhaus wäre auch Platz für das Gerät. Wichtig: Wer zur Miete wohnt, muss die Anbringung des Gerätes mit seinem:seiner Vermieter:in klären.

Mit dem Stecker-Solargerät könnt ihr im Jahr Geld sparen

Alles bis 600 Watt Anschlussleistung fällt noch unter Stecker-Solargeräte und darf eigenständig angebracht und in Betrieb genommen werden. Für alles darüber hinaus ist ein Fachmann oder eine Fachfrau erforderlich. Ein Standardsolarmodul mit 380 Watt liefert verschattungsfrei an einem Südbalkon circa 280 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Vergleichbar ist dieser Wert mit dem jährlichen Verbrauch eines Kühlschranks und einer Waschmaschine in einem Haushalt mit zwei Personen – das ergibt eine Ersparnis von 66 Euro im Jahr (gerechnet wurde mit einem Strompreis von 33 Cent pro Kilowattstunde). Ein Gerät kann durchaus mit zwei Solarmodulen betrieben werden, da sie zusammen die 600 Watt Anschlussleistung nicht übersteigen.

Ein Stecker-Solarmodul kostet zwischen 350 und 600 Euro in der Anschaffung. Aktuell kann es jedoch zu höheren Preisen kommen, da die Nachfrage deutlich gestiegen ist und es teilweise zu Lieferverzögerungen von Bauteilen kommt. Wie viel genau sich durch die Module einsparen lässt, ist sehr individuell und kommt auf unterschiedliche Faktoren wie die Anbringung und Ausrichtung an. An einem sonnigen Tag kann das Minikraftwerk in der Regel aber genug Strom produzieren, um den wesentlichen Teil der Grundlast und der Mittagsspitze eines Haushaltes zu decken. Noch etwas Positives: Das Mini-Solarsystem spart 2,5 Tonnen CO2-Ausstoß in 20 Jahren.

Einige Kommunen und einzelne Bundesländer und Regionalverbände fördern Stecker-Solargeräte sogar durch Zuschüsse. Aber Achtung: Die Auflagen der Förderung müssen dringend eingehalten werden.

Verwendete Quellen: zeit.de, verbraucherzentrale.de

slr Brigitte

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