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Michelle Obama im BRIGITTE-Interview: So war mein Leben im Weißen Haus

Michelle Obama lebte acht Jahre lang als First Lady im Weißen Haus - eine Zeit, die sie ohne ihre Mutter nicht überstanden hätte, wie sie im BRIGITTE-Interview erzählt.

In den USA ist Michelle Obama ein Superstar

Ihre Lesereise durch zehn US-Metropolen füllt Stadien, Tickets kosten bis zu 3000 Dollar und sind ausverkauft. Ihr Buch „Becoming – Meine Geschichte“ wird in den USA beworben wie die Biografie eines Superstars – und genau das ist Michelle Obama: Symbolfigur des liberalen Amerikas, Gegenentwurf zu allem, was Donald Trump derzeit verkörpert. Knapp zwei Jahre nach ihrem Auszug aus dem Weißen Haus ist sie für viele sogar die bestmögliche nächste Präsidentin.

BRIGITTE-Chefreporterin Meike Dinklage hat die ehemalige First Lady in New York getroffen und mit ihr über ihre Zeit im Weißen Haus gesprochen.

BRIGITTE: Wie war es für Sie, sich nach acht Jahren unter öffentlicher Beobachtung wieder an ein relativ normales Leben zu gewöhnen?

Michelle Obama: Meine Kinder haben länger im Weißen Haus gewohnt als in irgendeinem anderen Zuhause. Wieder in einem Haus zu leben, dessen Eingangstür ich selbst öffnen kann, in eine Gegend zu ziehen mit Nachbarhunden, zu sehen, wie unsere Hunde Bo und Sunny auf die reagierten – das war für mich neu und befreiend. Mein Leben wird sich aber nie wieder anfühlen wie damals, bevor Barack Präsident wurde, und das erwarte ich auch gar nicht. Ich brauche immer noch Bodyguards, ich werde immer noch überall erkannt. Aber ich bin jetzt freier und habe mehr Kontrolle. Ich kann im Garten barfuß herumlaufen und selber entscheiden, was ich esse. Der Weg, der mich von damals bis hierher gebracht hat – ich bin immer noch dabei zu verstehen, was das alles bedeutet.

In Ihrem Buch schildern Sie einen Traum: Vor dem Weißen Haus ist ein Zoo aufgebaut und die wilden Tiere fallen über Ihren Mann und Ihre Kinder her ...

Das war damals mein Gefühlszustand: diese Ängste am Anfang der ersten Amtszeit, wenn dein Leben sich vor dir auflöst und du die Kontrolle verlierst. Ich hatte das damals als wiederkehrenden Traum.

Ihre Mutter lebte mit Ihnen im Weißen Haus. Wie wichtig war sie für Sie?

Ohne sie hätte ich niemals alles schaffen und bei Verstand bleiben können. Ihre emotionale Präsenz war für die ganze Familie wichtig.

Wie hat sie Sie unterstützt?

Anfangs brachte ich die Kinder noch selbst in die Schule, dann nicht mehr, weil es einfach zu viel Theater verursachte, wenn ich und meine First-Lady-Limousinen durch Washington fuhren, um kleine Kinder abzuladen. Also stand meine Mutter jeden Morgen auf, fuhr in der Kolonne mit ihnen zur Schule, lud sie dort ab, und dann musste sie in ein anderes Auto umsteigen, weil sie nicht allein mit der Kolonne zurückfahren durfte. Am Ende des Schultages fuhr sie wieder los und holte sie ab. Meine Töchter hatten eine Oma, zu der sie nach Hause kommen konnten. Wissen Sie, als Mutter weiß man, dass Kinder manchmal die wichtigsten Dinge des Tages während der Fahrt zur oder direkt nach der Schule erzählen. So wenig ich das einfangen konnte – meine Mutter konnte es. Zu wissen, dass meine Töchter gut aufgehoben waren und sich geliebt fühlten: Das war wichtig für mich und Barack.

VIDEOTIPP: 5 Highlights aus dem BRIGITTE-Interview mit Michelle Obama

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TIPP: Das sehr persönliche Gespräch mit Michelle Obama über ihre Ehekrisen, Muttergefühle und ihren Einsatz für Frauenrechte weltweit lest ihr in der BRIGITTE 25/18, ab 21. November 2018 am Kiosk.

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