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Mehr Hilfe für traumatisierte Soldaten

Der Bundestag will Soldaten, die unter Erlebnissen bei Auslandseinsätzen leiden, künftig besser unterstützen.

Traumatisierte Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten sollen bessere und schnellere Hilfe bekommen. Das hat der Bundestag am Mittwoch beschlossen. Und Hilfe tut Not, denn die Belastungen im Auslandseinsatz nehmen zu, die Zahl der Traumatisierungen steigt: Allein in den vergangenen Jahren wurden 477 Einsatzrückkehrer behandelt, die Dunkelziffer ist hoch. Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) stürzt nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Partner und Familien in eine tiefe Krise. Denn posttraumatisch heißt, dass die Krankheit erst Wochen, Monate oder sogar Jahre nach dem Schockerlebnis ausbricht. Behandlung und Heilung werden so zu einem langen und steinigen Weg, zumal viele Betroffene die Krankheit nicht erkennen oder sich ihrer vermeintlichen Schwäche schämen und deshalb Hilfe erst spät in Anspruch nehmen.

Im fraktionsübergreifenden Antrag, der am Mittwoch vom Bundestag angenommen wurde, wurden als Ziele ausgegeben:

  • eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige zu bilden
  • psychosoziale Beratungsangebote einzurichten, die auch anonym und telefonisch in Anspruch genommen werden können
  • ein Kompetenz- und Forschungszentrum zur Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen zu schaffen
  • die Zusammenarbeit und den Wissenstransfer von Bundeswehrkrankenhäusern und zivilen Spezialkliniken zu intensivieren
  • die im Einsatz gewesenen Soldatinnen und Soldaten, auch nach deren Entlassung aus der Bundeswehr, bei Auftreten von Symptomen einer PTBS zu unterstützen

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Text: Madlen Ottenschläger

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