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In der ARD Wahlarena: "Verstehen Sie die Frage nicht, Herr Schulz?"

Eigentlich lief es für Martin Schulz in der Wahlarena am Montag Abend ziemlich gut. Doch dann kam die Frage einer Mutter von sechs Kindern ...

Im TV-Duell hatte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ja noch wenig Möglichkeiten, über sein Herzensthema "soziale Gerechtigkeit" zu sprechen. In der Wahlarena am Montag (18.9.17) in der ARD aber lieferten ihm die Fragen der Zuschauer gute Steilvorlagen, um Werbung für sein Parteiprogramm zu machen. Fehlende Plätze in Ganztagsschulen, zu hohe Kitagebühren, bessere Arbeitsbedingungen für Pflegepersonal ... Das waren nur einige Themen, die er behandelte.

"Mein Beruf ist Mutter!"

Schulz hatte auf viele Fragen passende Antworten parat. Eine Zuseherin aber machte ihn zunächst sprachlos. Die Mutter von sechs Kindern erklärte, dass sie in den letzten Jahren in den verschiedensten "Berufen" gearbeitet habe. Als Pflegekraft, als Taxifahrerin, als Köchin, als Eventmanagerin - sprich als Mutter! Nun stehe auf ihrem Rentenbescheid nur 600 Euro. Die Frage an Schulz: Was will er gegen das Problem tun?

"Verstehen Sie die Frage nicht, Herr Schulz?"

Was folgte, war ein langes Schweigen. Es wirkte so, als habe Schulz darauf keine Antwort. Erst als die Zuschauerin nachfragte, ob der Kanzlerkandidat die Frage nicht verstanden habe, reagierte er und sagte, er habe an seine eigene Mutter denken müssen, die auch fünf Kindern hatte. Als Antwort auf die Frage fügte er schließlich noch hinzu: "Es ist ein Teil unseres Programms, dass man im Alter abgesichert ist. Wir wollen eine Solidarrente, die 10 Prozent über der Grundsicherung liegt." Sein Versprechen: Wenn er Kanzler wäre, hätte die Dame einen Rentenbescheid von 880 Euro.

Ob er nur Zeit schinden wollte oder wirklich an seine Mutter dachte, weiß nur er allein. Am Ende schlug sich Schulz aber ordentlich in der Wahlarena und meinte: "Sowas wie hier müssten Bundeskanzler einmal im Monat machen!"

as

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