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BRIGITTE Award Das Millionenerbe von Marlene Engelhorn wurde verteilt

Marlene Engelhorn
Marlene Engelhorn
© Alex Halada / imago images
Marlene Engelhorn ist Sozialaktivistin und Millionenerbin. Das Geld wollte sie jedoch nicht für sich behalten – 90 Prozent ihres Erbes ließ sie an die Allgemeinheit "rückverteilen". Nun steht fest, welche Organisationen profitieren.

Mit einem Millionenerbe lässt sich viel anstellen – privat, aber auch in der Gesellschaft. Das weiß auch Marlene Engelhorn, 32. Die Wienerin ist Erbin von Friedrich Engelhorn, der einen der größten Chemiekonzerne der Welt gründete, die Badische Anilin- und Soda-Fabrik AG (BASF).

Schon vor Monaten gab sie bekannt, dass sie das Geld nicht für sich behalten wolle. Denn sie hält es für undemokratisch, wenn Vermögende ihr Erbe nach persönlichen Präferenzen und Interessen nutzen könnten. Insbesondere, weil dieses nicht durch eigene Leistung, sondern durch Privilegien verdient wurde.

Der "Gute Rat für Rückverteilung" entschied, was mit dem Erbe von Marlene Engelhorn geschehen soll

Die Aktivistin hat bereits die Initiative "Tax me now" ("Besteuert mich jetzt") mitbegründet, die sich für eine höhere Besteuerung wohlhabender Menschen einsetzt. Wegen ihres sozialen Engagements wurde Marlene Engelhorn auch in der Kategorie "Klartexterin" für den BRIGITTE Award nominiert, der in diesem Jahr erstmals vergeben wird.

Um ihr eigenes Erbe zu verteilen, hat sie den "Guten Rat für Rückverteilung" ins Leben gerufen. 50 österreichische Bürger:innen zwischen 16 und 85 Jahren berieten an sechs Wochenenden darüber, wo das Geld sinnvoll eingesetzt werden könnte. Damit wollte Engelhorn auch Grundsatzdebatten befeuern: Wieviel Geld braucht ein Mensch – und ab wann wird Vermögen demokratiegefährdend? Nun wurde das Ergebnis veröffentlicht: 

Es ging um 90 Prozent ihres Erbes – 25 Millionen Euro –, von denen nun 77 Organisationen profitieren. Mit 1.632.400 Euro geht der größte Teil des Erbes an den Naturschutzbund Österreich. Das Neunerhaus, das Hilfe für obdachlose Menschen bietet, bekam 1.590.000 Euro zugesprochen. Die dritthöchste Summe, 1.226.000 Euro, gehen an das Momentum Institut, eine gewerkschaftsnahe Denkfabrik in Österreich, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft einsetzt. 

Marlene Engelhorn behält nur einen Bruchteil selbst

Gegenüber der Nachrichtenagentur APA erklärt Marlene Engelhorn ihre Entscheidung: "Ein Großteil meines geerbten Vermögens, das mich durch meine Geburt in eine Machtposition gehoben hat, die jedem demokratischen Grundsatz widerspricht, wurde nun im Einklang mit demokratischen Werten rückverteilt." Die restlichen zehn Prozent ihres Geldes sollen ihr nun den Übergang in das Berufsleben erleichtern.

Verwendete Quellen: tagesschau.de, zdf.de, instagram.com

sas Brigitte

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