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Marieke Vervoort will nach Rio ihr Leben beenden

Die belgische Athletin Marieke Vervoort hat mit ihrem Handbike große Erfolge gefeiert. Doch nach Rio möchte sie nicht mehr weiterleben.

Die belgische Spitzensportlerin Marieke Vervoort hat mit ihrem Handbike viele Medaillen geholt: Gold und Silber bei den Paralympics in London 2012, drei Siege bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften für Behinderte und vier Weltrekorde. Doch die Paralympischen Spiele in Rio sollen ihr letzter Wettkampf werden. Ihre Krankheit schreitet immer weiter voran und macht ihr das Leben unerträglich.

"Denke intensiv über aktive Sterbehilfe nach"

Der belgischen Zeitung L'Avenir sagte die 37-Jährige: "Wir werden sehen, was das Leben danach für mich bereithält, und ich werde versuchen, die schönen Momente so gut es geht zu genießen. Allerdings denke ich inzwischen sehr intensiv über aktive Sterbehilfe nach." Der Sport sei für sie der einzige Grund zu leben, sagte sie dem Parisien.

Schon seit ihrer Jugend leidet Vervoort an einer unheilbaren, sehr schmerzhaften Krankheit, die ihre Beine lähmt. Ihr Leiden werde immer schlimmer und mache es ihr immer schwerer, zu trainieren.

Aktive Sterbehilfe ist in Belgien erlaubt

In Belgien ist die „Tötung auf Verlangen“ seit 2002 erlaubt, sofern drei Bedingungen erfüllt sind: Der Patient muss selbst um die aktive Sterbehilfe bitten und zu diesem Zeitpunkt zurechnungsfähig und bei Bewusstsein sein. Er muss die Bitte wiederholt freiwillig und ohne Druck von außen äußern und sich in einer medizinisch ausweglosen Situation befinden, die ihm anhaltendes, unerträgliches körperliches oder psychisches Leid bereitet.

Der Wunsch für ihre Beerdigung

Marieke Vervoort hat eine sehr genaue Vorstellung von ihrem eigenen Begräbnis - es soll "ohne Kirche und ohne Kuchen" ablaufen. "Jeder soll ein Glas Champagner in der Hand haben und an mich denken." 

Die Paralympics finden vom 7. bis zum 18. September statt, rund einen Monat nach den Olympischen Spielen.

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