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Maischberger-Eklat: Darum stürmte Bosbach aus der Sendung

Aufruhr in der TV-Talkshow Maischberger: Die Stimmung wurde während der G20-Diskussion immer aufgeheizter - bis Wolfang Bosbach (CDU) schließlich wutentbrannt das Studio verließ.

"Maischberger" und G20: Eine Diskussion entgleist

Noch immer sorgt der G20-Gipfel in Hamburg mit den begleitenden Krawallen bundesweit für Gesprächsstoff - und erhitzte Gemüter. TV-Talkerin Sandra Maischberger lud daher zu einer Runde mit der Frage "Gewalt in Hamburg - warum versagt der Staat?". Eine Runde, in der kontroverseste Meinungen aufeinanderprallten, bis einer schließlich ging.

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach zeigte sich angesichts der Bilder aus Hamburg entsetzt und forderte einen "flächendeckenden, parteiübergreifenden, gesellschaftlichen Konsens", der sich nicht nur gegen Gewalt von rechts, sondern ebenso gegen "jede Form von linker Gewalt" richten müsse. 

"Eine der übelsten Aktionen, die ich je erlebt habe"

Ex-Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth sah das Problem in Hamburg auf anderer Seite: Sie kritisierte scharf den ihrer Meinung nach unverhältnismäßig groben Polizeieinsatz und schilderte ausführlich, wie sie selbst vor Ort erlebt habe, wie sich die Lage durch tagelange "Schikane und Prügel" verschlimmerte. Eine Kritik, die Joachim Lenders, Hamburger Hauptkomissar, so nicht stehen lassen wollte und erklärte, dass es den G20-Randalierern weniger um Politik als um puren Krawall gegangen sei. Eskaliert habe die Polizei seiner Meinung nach gar nichts.

"Es ist unerträglich, mit Ihnen in einer Runde zu sitzen"

Als Ditfurth dem Polizisten rät, er möge "am Stammtisch weiterreden, er soll mir nicht dauernd so ins Ohr blubbern", wird CDU-Mann Bosbach ungehalten: "Es ist unerträglich, mit Ihnen in einer Runde zu sitzen, wenn sie sich als eine Oberintellektuelle hier verstehen, wenn sie einen Polizeibeamten so beleidigen!" Auch Lenders fährt Ditfurth an, mit der Bemerkung "Das ist einfach dummes Gesabbel, was Sie da machen!"

"Verlassen Sie uns nicht!"

Schließlich platzt Bosbach endgültig der Kragen - er legt sein Mikrofon ab und stürmt aus dem Studio, obwohl Moderatorin Maischberger noch versucht, ihn zu beschwichtigen. Auf Facebook veröffentlichte Sandra Maischberger dazu folgendes Statement:

"Ich bedaure sehr, dass Wolfgang Bosbach unsere Runde vorzeitig verlassen hat. Mein Versuch, ihn zum Bleiben zu bewegen, schlug leider fehl. Das ist immer eine Niederlage in einer Sendung, deren Aufgabe es ist, Menschen ins Gespräch zu bringen – gerade, wenn sie noch so unterschiedliche Meinungen haben. Wir wollen gesellschaftliche und politische Kontroversen im Fernsehen so führen, wie sie im Leben stattfinden: ungeschnitten und ungeschönt. Das tut manchmal weh. Auch mir, wenn es nicht gelingt, meine Gäste im Dialog zu halten.
Ich möchte mich ausdrücklich bei Frau Ditfurth für den Versuch entschuldigen, sie aus der Sendung komplimentieren zu wollen. Das war eine unüberlegte Kurzschlussreaktionen, getrieben von dem Wunsch, in der Sendung den Ausgleich der Seiten wiederherzustellen. Es war ein Fehler, den ich bedauere."

Auch Jutta Ditfurth meldete sich noch einmal zu dem Vorfall via Twitter zu Wort:

heh

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