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Pünktliches abholen Ludwigsburg: Kitas kassieren bald Verspätungsgebühr von Eltern

Kinder spielen gemeinsam an einem Tisch in der Kita
© Andrey Kuzmin / Adobe Stock
In Kindertageseinrichtungen und bei der Schulbetreuung gab es in Ludwigsburg ein Problem: Kinder wurden scheinbar mit Absicht zu spät abgeholt. Deshalb soll es nun ein "Bußgeld" geben.

Es handele sich zwar um Einzelfälle, aber diese führen bereits zu Schwierigkeiten. Denn das bewusste Fehlverhalten mancher Eltern habe auch zu einer weiteren Belastung der jeweiligen Fachkräfte geführt, so Pressesprecher Peter Spear von der Stadt Ludwigsburg in Baden-Württemberg auf Nachfrage von ELTERN. Deshalb folgen nun Konsequenzen. Ab dem 1. April dieses Jahres können Kitas und Schulen für die angefangene halbe Stunde Verspätung 30 Euro verlangen.

Die Änderung ist beschlossene Sache

Was beim ersten Lesen etwas übertrieben klingen mag, dient unter anderem der Entlastung der Fachkräfte. Diese müssen schließlich warten, bis die bewusst verspäteten Eltern ihre Kinder wieder abholen. Mit der neuen Regelung sollen die Elternteile, die ausnutzen, dass ihre Kinder auch bei später Abholung weiterhin betreut werden, zur Pünktlichkeit getrieben werden. Denn es sei "nicht fair gegenüber der überwiegenden Mehrheit der Eltern, die ihre Betreuungszeiten pünktlich einhalten", so Spear.

Sind alle Verspätungen betroffen?

Fälle höherer Gewalt, wie Straßensperrungen, ein Unfall, eine Panne oder Ähnliches, sind natürlich von der Verspätungsgebühr ausgeschlossen. Das Ziel ist es, stattdessen durch die Maßnahme den zusätzlich entstehenden Betreuungs- und Verwaltungsaufwand in Kitas und in der Schulbetreuung mindestens in Teilen abzudecken. Außerdem sorgt es hoffentlich dafür, dass regelmäßig verspätete Eltern ihre vertraglichen Pflichten einhalten.

Wie oft kommt so eine Verspätung überhaupt vor?

Das Problem der späten Abholungen sei nicht weit verbreitet. Stadtweit seien es etwa fünf bis zehn Fälle pro Jahr. "Die Verspätungen beginnen bei zehn Minuten, können aber auch bis zu 40 Minuten betragen", erklärt Peter Spear. "Es geht hier in erster Linie um den Schutz unserer Mitarbeitenden in unseren Kindertageseinrichtungen und selbstverständlich auch um den Schutz der Kinder." Denn nicht nur die Facharbeitenden leiden unter der Verspätung durch Mehrarbeit, auch für die Kinder sei ein permanentes und massives Verspäten durch die Eltern eine Belastung.

Grundsätzlich geht es bei dem Beschluss also nicht darum, gelegentliches unverschuldetem Zuspätkommen immer und ausnahmslos zu ahnden. Es sei ausdrücklich wiederholtes Zuspätkommen gemeint. Bevor die Verspätungsgebühr greift, werde erst mehrfach das Gespräch mit den Eltern gesucht. "Wir würden uns selbstverständlich freuen, wenn wir dieses Instrument nie anwenden müssen", so Spear.

Verwendete Quelle: Stadt Ludwigsburg

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei ELTERN.

lkl

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