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London: Männer verprügeln lesbisches Paar – Verdächtige festgenommen

Furchtbare Attacke in London: Zwei lesbische Frauen wurden von einer Gruppe von Männern blutig geschlagen und ausgeraubt, nachdem sie sich weigerten, sich zu küssen.

Das Foto der zwei Frauen nach dem Angriff der Männer schockiert: Beide Frauen sind schwer verletzt und bluten, sie sehen völlig fassungslos aus. Melania Geymonat (28) und ihre Partnerin Chris (29) haben das Bild selbst auf Facebook gepostet. Es zeigt sie nach eigenen Angaben kurz nach einem brutalen, höchstwahrscheinlich homophoben Angriff einer Gruppe von Männern in einem Nachtbus in London

Die beiden Frauen waren am 30. Mai mit dem Nachtbus auf dem Weg nach Hause. Außer ihnen in dem Bus – nur die Gruppe an jungen Männern. Sie wurden auf die lesbischen Frauen aufmerksam und begannen, die Frauen mit beleidigenden Kommentaren zu traktieren. "Sie fingen an, sich wie Hooligans zu benehmen, forderten uns zum Küssen auf, damit sie Spaß beim Zugucken haben können, nannten uns Lesben und beschrieben Sex-Stellungen“, beschreibt Melania, eine Flugbegleiterin aus Uruguay, die schreckliche Situation.

Sie habe versucht, die Situation mit Witzen zu entspannen, doch die Lage spitzte sich zu. Die Männer bedrängten die jungen Frauen, bewarfen sie sie mit Kleingeld, schließlich kam es zu einer brutalen Auseinandersetzung. Melania berichtet: "Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass Chris in der Mitte des Busses war und mit den Männern gekämpft hat. Danach wurde auch ich geschlagen. Ich weiß nicht mehr, ob ich ohnmächtig war. Plötzlich hielt der Bus, und die Polizei war da.“

Nachdem die beiden Frauen auch noch von den Männern ausgeraubt worden waren – ein Handy und eine Tasche wurden gestohlen – wurden sie schließlich in ein Krankenhaus eingeliefert. 

"Ich habe keine Angst davor zu zeigen, dass ich queer bin"

Anschließend war für Melanie und Chris klar, dass sie sich mit dem Vorfall an die Presse wenden mussten: Mit ihrem Foto wollen sie auf Gewalt gegen Homosexuelle aufmerksam machen. Auf Facebook schreibt Melania: "Was mich am meisten aufregt, ist, dass Gewalt zu so einer normalen Sache geworden ist. Dass man erst eine Frau bluten sehen muss, nachdem sie geschlagen wurde, damit die Leute aufmerksam werden. Ich bin es leid, als sexuelles Objekt betrachtet zu werden oder herauszufinden, dass schwule Freunde nur wegen ihrer sexuellen Neigung zusammengeschlagen werden.“

Im Interview mit dem BBC-Sender "Radio 4’s World at One" ergänzt sie außerdem: "Ich habe keine Angst davor zu zeigen, dass ich queer bin. Wenn überhaupt, dann sollte man das viel stärker tun. Ich war und bin immer noch so wütend. Es war fürchterlich und es war real. Viele Rechte und die grundlegende Sicherheit von Menschen sind gefährdet. Ich möchte, dass die Menschen sich ermutigt fühlen, sich gegen diejenigen zu behaupten, die sich durch den Rechtspopulismus ermutigt fühlen, der meiner Meinung nach für die vermehrten Hassverbrechen verantwortlich ist."

Politiker verurteilen die Attacke

Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete die Tat auf Twitter als "widerliche, frauenfeindliche Attacke" und stellte klar: "Hassverbrechen gegen die LBGT-Community werden wir in London nicht tolerieren."

Auch Englands Premierministerin Theresa May verurteilte den Angriff der Männer: "Niemand sollte sich verstecken müssen, nur weil er jemanden liebt und wir müssen zusammenarbeiten, um solche inakzeptable Gewalt gegen die LBGT-Community“ zu verhindern."

Verdächtige wurden verhaftet

Inzwischen, so teilt die "Metropolitan Police" mit, wurden fünf männliche Teenager zwischen 15 und 18 Jahren verhaftet. Ihnen werden schwere Körperverletzung und Raub vorgeworfen. Nach ersten Verhören seien die Jugendlichen auf Kaution freigelassen worden. Im Juli müssen sie sich zu einem weiteren Termin melden. 

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mh

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