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LGBTQ+ 5 einfache Schritte, queeren Menschen zur Seite zu stehen

LGBTQ+: Regenbogenfahne
© NurPhoto
Am Christopher Street Day die Regenbogenfahne zu schwingen, reicht sicherlich nicht aus, um Haltung zu zeigen. So könnt ihr für die LGBTIQ+-Community auch an den restlichen 364 Tagen im Jahr ein:e Verbündete:r sein.

Ihr möchtet queere Menschen unterstützen, wisst aber nicht, was ihr am besten tun könnt? Dann geht es euch wie vielen anderen – einschließlich mir. Denn bin ich ehrlich, werde ich mich als heterosexuelle cis Person nie vollständig in die Lage der LGBTQI+-Community hineinversetzen können.

Vokabel-Check:

cis Person: Eine Person, die sich dem Geschlecht zugehörig fühlt, das ihr bei der Geburt zugewiesen wurde.
heterosexuell: Eine Person, die sich zu Menschen des anderen Geschlechts hingezogen fühlt.
queer: Ein Überbegriff für Personen, die nicht cis und/oder hetero sind.

Ich musste nie wirklich kämpfen, um so zu leben, wie ich leben möchte. Wenn ich mit meinem Freund Händchen haltend durch die Straßen laufe, werde ich nicht schräg angeschaut. Kurz: Ich wurde noch nie aufgrund meiner sexuellen Orientierung diskriminiert – und das will und darf ich nicht für selbstverständlich nehmen. 

Viele Menschen haben nicht diese Privilegien. Sie müssen weiterhin für ihre Rechte und Anerkennung kämpfen. Deshalb ist es wichtig, ihnen als hetero cis Mann oder Frau ein Verbündeter oder eine Verbündete zu sein – im Englischen auch "Ally“ genannt. Und das könnt ihr dafür tun. 

1. Wir können zuhören

Zuhören statt Reden lautet die Devise! Geht in den Austausch, um mehr über die Probleme zu erfahren, mit denen LGBTQ+-Personen täglich konfrontiert werden. Hört den Menschen aktiv zu. Dabei kann es passieren, dass viele unserer Vorstellungen und Meinungen sich als unzutreffend erweisen. Wir müssen aufpassen, dass wir dann nicht plötzlich in die Offensive gehen, um unsere Fehler zu verteidigen. Auch können lieb gemeinte Ratschläge oft nach hinten losgehen. Ein offenes Ohr ist so viel mehr Wert. 

2. Wir können uns bilden

Wissen ist Macht! Zwar verlangt niemand von uns, Experte zu sein, aber: Je mehr wir wissen, desto einfacher wird es uns fallen, als Verbündete:r an der Seite von benachteiligten Gruppen gegen Unterdrückung, Homophobie und Sexismus zu stehen. 

3. Wir können aus Fehlern lernen und ehrlich mit uns selbst sein

Testet eure eigenen Vorurteile. Ertappt ihr euch, wie gewisse Vorurteile euer Verhalten beeinflussen? Wie sind eure Reaktionen auf die Probleme der LGBTQ+- Community? Fakt ist: Jeder ist in einer bestimmten Art und Weise voreingenommen. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, sich dem bewusst zu werden und die anderen Menschen individuell als das zu sehen, was sie wirklich sind.

4. Wir können aktiv werden

Wenn wir uns alle trauen, aktiv gegen Mobbing von queeren Personen vorzugehen, ist das ein enorm wichtiger Schritt. Schreitet ein, wenn jemand falsch oder respektlos behandelt wird. Beispielsweise homophobes oder transfeindliches Verhalten ist leider keine Seltenheit. Wer Zeuge von Mobbing im vielseitigen Spektrum der queeren Community wird, sollte handeln – und zwar als aktive:r Zuschauer:in: Bringt die gemobbte Person nach Möglichkeit aus der Situation an einen sichereren Ort. Versucht dabei nicht, dem:der Mobber:in verbal oder physisch entgegenzutreten. Das schürt die Situation meist an. 
Aktive Hilfe gilt natürlich auch für Online Mobbing: Der effektivste Weg, um Feindlichkeiten im Netz zu bekämpfen, besteht darin, die Beiträge zu melden, sobald ihr sie seht. 

5. Fragt euch selbst ...

... , findet ihr es okay, wenn ihr gefragt werdet, ob ihr ein Mann oder eine Frau seid? Würdet ihr euch mit fremden Personen über eure sexuellen Vorlieben austauschen wollen? Würdet ihr ein Hetero-Pärchen fragen, ob sie sich auch wirklich sicher sind? Würdet ihr auch von anderen verlangen, sich als hetero outen zu müssen? Situationen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, hilft einem, (vielleicht unbewusst) unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden. 

Hält sich jeder an diese fünf einfachen Schritte, trägt das enorm dazu bei, dass unsere Gesellschaft toleranter, offener und bunter wird. Und das ist doch ein schönes Gefühl!

Verwendete Quelle: Regenborgenportal.de, Refinery29.com, Spiegel.de

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