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LBGTQ+ Fragen, die sich trans Menschen von dir wünschen würden

Menschen hinter Regenbogenglas
© Eldorado / Adobe Stock
Ständig müssen sich trans Personen Fragen anhören, die respektlos, grenzüberschreitend und absolut übergriffig sind. Höchste Zeit also, einmal andersherum an die Sache heranzugehen: Welche Fragen sind nicht nur okay, sondern wünschenswert?

Im Pride Month wird einer Gruppe von Menschen Raum und Aufmerksamkeit geschenkt, die – wie viele andere Gruppen – in einer heteronormativen Welt oftmals eine Randnotiz darstellen: Queere Menschen zeigen im Juni – und in jedem anderen Monat des Jahres – ihre Farben. 

Trans Menschen identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, welches ihnen medizinisches Personal zugeschrieben wird, kaum, dass sie ihren ersten Atemzug auf dieser Welt getan haben. Ihre bloße Existenz scheint an "Naturgesetzen" zu rütteln, die von der Gesellschaft festgelegt und als solches definiert wurden. Und für manche scheint allein diese "Besonderheit" ein Freifahrtschein für unmögliche Fragen zu sein. "Willst du also eine Frau sein? Wie siehst du denn da untenrum aus? Und wie machst du das beim Sex?" – nur eine kleine Auswahl vom "Worst of" der massenhaft gestellten Fragen, denen sich trans Menschen von teils vollkommen Fremden stellen müssen, weil diese "nur ein wenig neugierig" sind.

Henri Maximilian Jakobs kennt solche und ähnliche Fragen. Zusammen mit der Journalistin Christina Wolf greift er in "All die brennenden Fragen" auf, was trans Personen in ihrem Alltag über sich ergehen lassen müssen. Und er lässt auch andere trans Menschen sprechen – über die Fragen, die sie ausnahmsweise gerne von anderen Menschen hören würden. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt, die zeigen soll: Ja, man kann und darf Fragen stellen – doch bitte dabei nicht vergessen, dass man mit einem Menschen spricht.

Fragen, die sich diese trans Personen von dir wünschen würden

Im Buch kommen einige Personen zu Wort, die trans, beziehungsweise nichtbinär, sind. Die meisten sind offen für Fragen zu ihrer Person und verstehen die Neugierde – doch bei vielen von ihnen ist das "Wer", das "Was" und das "Wie" entscheidend: Genau so wenig wie man wohl selbst einer wildfremden Person Rede und Antwort zu sexuellen Vorlieben und Geschlechtsteilen stehen würde, haben auch die Personen aus dem Buch klare Grenzen, für die sie den angebrachten Respekt einfordern.

Letztlich geht es auch darum, was sich die Menschen von den Fragen erhoffen: Soll ihre bloße Neugierde gestillt werden, weil sie meinen, etwas "Außergewöhnlichem" gegenüberzustehen? Oder sind sie wirklich interessiert, wollen dazulernen, sensibilisiert werden? Die meisten Fragen kann eine eigene Recherche klären, trans Personen müssen sich nicht jeder Person erklären, deren Weg sie zufällig kreuzen. Andererseits bekommen abstrakte Begriffe wie nichtbinär, trans, asexuell etc. durch Menschen, die solche Label für sich nutzen, eine Form, einen emotionalen Zugang für jene, die so etwas nicht von sich oder ihrem Umfeld kennen.

Es ist – wie so oft – komplex und jeder Mensch geht mit solchen Themen anders um. Es ist grundsätzlich nie verkehrt, respektvoll auf eine Person zuzugehen und sie über die Label hinaus zu betrachten und kennenzulernen, die sie für sich verwendet oder die andere ihr zuschreiben.

Über Henri Maximilian Jakobs

Autor Henri Maximilian Jakobs
© Urban Zintel

Henri Maximilian Jakobs wuchs in München auf, studierte am Richard-Strauss-Konservatorium und Musikjournalismus an der Hochschule für Musik und Theater in München. Er hat eine eigene Band (TUBBE) und arbeitete unter anderem als Live-Bassist von Künstler:innen wie Sookee, Elli, Enik und anderen. Zusammen mit der Journalistin Christina Wolf schreibt er in seinem Debütroman "All die brennenden Fragen" (Katalyst Verlag) über das Leben als trans Mensch und unter anderem die Schikanen, die Menschen bis heute über sich ergehen lassen müssen, um ihre Identität rechtlich und medizinisch angleichen zu können.

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