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Umfrage Wirklich? Das machen die Deutschen in ihrer Freizeit am liebsten

Freizeit: Frau auf Sofa
© Banana Images
Im Durchschnitt haben die Deutschen vier Stunden Freizeit pro Tag. Doch wie sie die verbringen, hat sich in den letzten Jahren stark verändert.

Die Deutschen haben weniger Freizeit. Im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 stehen den Menschen durchschnittlich rund 25 Minuten weniger am Tag zur freien Gestaltung zur Verfügung. Das geht aus dem kürzlich vorgelegten "Freizeit-Monitor 2023" hervor. So ging die Freizeit in den letzten drei Jahren von täglich vier Stunden und 19 Minuten nun auf drei Stunden und 55 Minuten zurück.

Seit 1986 führt die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen regelmäßig Untersuchungen durch, deren Ergebnisse auch in diesem Jahr im "Freizeit-Monitor 2023" erscheinen. Hierfür wurden im Juli und August 2023 über 2.000 repräsentativ ausgewählte Bürger ab 18 Jahren zu über 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten sowie dem Sonderthema "Umfang der persönlichen (Frei-)Zeit" befragt.

Lieber zu Hause als unterwegs

Laut den Ergebnissen der Umfrage verbringen die Deutschen ihre Freizeit am liebsten zu Hause. So belegte Platz eins der beliebtesten Freizeitaktivitäten wie auch in den vergangenen vier Jahren "Internet nutzen". Von je 100 Befragten gaben 97 das als regelmäßige Freizeitaktivität an (wenigstens einmal pro Woche). Weitere sehr beliebte Freizeitbeschäftigungen sind streamen, fernsehen, texten oder das Nutzen der sozialen Netzwerke – Tätigkeiten also, die am Laptop, PC oder am Smartphone ausgeführt werden.

Das Zuhause als Ort zum Abschalten und beisammen sein

Doch auch fernab von der Nutzung der Medien, ist das Zuhause der Lieblingsort zum Abschalten und Erholen – beispielsweise beim Tagträumen, Nachdenken, beim Chillen oder Faulenzen. So würden regenerative Freizeitbeschäftigungen nicht mehr als bloße Untätigkeit betrachtet, sondern vielmehr als bewusste Auszeit und Gegenpol zu einem zunehmend hektischen Alltag gesehen. Das Haus oder die Wohnung also als Raum für Entschleunigung und Selbstfürsorge. Aber auch partnerschaftliche und familiäre Aktivitäten oder Interaktionen mit Freund:innen finden vermehrt in den eigenen vier Wänden statt, beispielsweise Koch- oder Spieleabende und Zeit für Gespräche.

Mehr Zeit allein

Betrachtet man jedoch die Entwicklung der letzten 10 Jahre, wird deutlich: Die Menschen verbringen mehr Zeit mit sich allein als mit anderen. Die Gründe dafür sind verschieden. So erklärt Professor Dr. Ulrich Reinhardt, der Wissenschaftliche Leiter der BAT Stiftung:

"Die modernen Lebensumstände zeichnen sich durch einen beschleunigten Rhythmus aus, der oft weniger Raum für gesellige Zusammenkünfte lässt. Dabei mag es paradox erscheinen, dass in einer Zeit, in der die Menschheit mehr vernetzt ist als je zuvor, persönliche Treffen und gemeinsame Unternehmungen an Bedeutung verlieren. Für die Zukunft gilt eine Balance zwischen modernem Tempo und der Pflege enger menschlicher Verbindungen zu finden“.

Sport und Kultur liegen im Trend, Diskotheken weniger beliebt

Ob Museum, Kino, Konzert oder Freizeitpark: Kulturelle Freizeitangebote erfreuen sich bei vielen einer steigenden Beliebtheit. Allerdings wie die Umfrage ergab deutlich weniger als die Aktivitäten zu Hause. Dennoch zeigt sich hier auch noch das Nachholbedürfnis dessen, was während der Pandemie auf der Strecke geblieben ist. 

Einzig Clubs und Diskotheken werden mittlerweile deutlich weniger besucht, als vor zehn Jahren. Die Gründe hierfür reichen laut "Freizeit-Monitor" von geringeren Angeboten durch Schließung während der Pandemiezeit, über demografische Veränderungen bis hin zu beliebteren anderen Freizeitangebote.

jba Brigitte

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