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Japaner verkauft lebensgroße Kinder-Sexpuppen

Japaner verkauft lebensgroße Kinder-Sexpuppen
© Kevin Zen/Getty Images
Im Netz werden kleine Mädchen verkauft – aus Silikon. Der Hersteller behauptet, dass die Sexpuppen echte Kinder vor Missbrauch schützen.

Eine Haut "wie Marshmallows"

Es sind Mädchen zwischen fünf und zwölf Jahren, die auf der Website "trottla.net" in verschiedenen Looks und Posen gezeigt und angeboten werden - bei den Hausaufgaben, im Bett, mit Kuscheltier oder Rollschuhen, im Bikini, mit Strapsen, gespreizten Beinen oder verbundenen Augen.

Shin Takagi aus Japan lässt die lebensgroßen Kinderpuppen in seiner Firma "Trottla" herstellen und vertreibt sie über das Internet in der ganzen Welt.

Einen zweiten Geschäftszeig betreibt er mit "plastic-virgin.com": Hier verkauft er digitale Fotobücher mit Bildern seiner kindlichen Sexpuppen beim Baden, Duschen oder auf der Toilette.

Auf den Fotos sehen die Mädchen erschreckend echt aus. Im Interview mit Vice bestätigte Takagi, dass sie sich auch echt anfühlten. Die Puppen seien „anatomisch korrekt“, und ihre Haut sei der Haut von Menschen sehr ähnlich – sie fühle sich an „wie Marshmallows.“

„Ich helfe Menschen, ihre Neigungen legal und ethisch auszuleben“

Das angebliche Ziel des japanischen Geschäftsmannes ist es, Pädophile davon abzuhalten, sich an Kindern zu vergreifen. „Ich helfe Menschen, ihre Neigungen legal und ethisch auszuleben“, sagte Shin Takagi der Zeitschrift The Atlantic. Die Puppen würden seine Kunden davon abhalten, Mädchen sexuell zu missbrauchen.

Was ist dran?

Jens Wagner ist Pressesprecher des Präventionsnetzwerks Kein Täter werden, das Pädophilen hilft, mit ihrer Neigung umzugehen, und das von der Berliner Charité initiiert wurde. Er hält die Argumentation des Japaners für naiv. „So eine Puppe kann bedürfnissteigernde Reize auslösen und die Betroffenen noch mehr animieren, das real ausleben zu wollen“, sagte er BRIGITTE.de.

Klaus Beier, Leiter des Präventionsnetzwerks, sagte "Byou", dass Pädophile den Missbrauch an realen Kindern mit einer Puppe sogar regelrecht einüben könnten: „Man sieht ein Kind, mit dem man die gewünschten sexuellen Kontakte ausleben kann und das zu allem bereit ist. Im Übrigen werden die Verhaltensabläufe, bezogen auf das Kind, regelrecht eintrainiert – in einer realen Versuchungssituation wäre dann eine mögliche Umsetzung einfacher."

Doch Jens Wagner mag nicht ausschließen, dass es auch Pädophile gibt, die von einer Puppe profitieren. „Wir hatten schon Patienten, die der Umgang mit einer Puppe davon abgehalten hat, sexuellen Missbrauch zu begehen.“

Als Allheilmittel sei das aber Quatsch. „Ob die Pädophilen die Erfahrung mit den Puppen in die Realität holen wollen oder nicht, das hat der Hersteller nicht unter Kontrolle.“

Die Auswirkungen von Sexpuppen auf Pädophile sind schlicht nicht erforscht. Genauso wenig wie der Effekt von Computerspielen wie „Ego-Shooter“ auf die Gehirne von Jugendlichen. Die Frage, ob jemand Amok läuft, weil er Egoshooter spielt, kann niemand seriös beantworten. Und eben auch nicht die Frage, ob eine Kinder-Sexpuppe zum realen Missbrauch animiert - oder ihn davon abhält.

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