Mehr Menschen bedeuten mehr Nahrungsmittel und mehr Ressourcenverbrauch. Das weltweite Bevölkerungswachstum ist also ein entscheidender Faktor für die Zukunft unseres Planeten. Seit dem ersten Erdgipfel in Rio vor 20 Jahren ist die Weltbevölkerung von 5,6 auf 7 Milliarden angewachsen, seit 1950 hat sie sich verdreifacht. Würde man die Zahlen fortschreiben, würden wir tatsächlich in naher Zeit auf eine Katastrophe zusteuern. Doch etwas Erstaunliches passiert, was viele Wissenschaftler so nicht vorausgesagt haben: Die Geburtenrate sinkt schnell. Statt fünf Kinder wie noch vor 60 Jahren, bringen Frauen heute im Schnitt nur noch 2,5 Kinder zur Welt. Schon 2030, so die Prognose der Vereinten Nationen, wird die Geburtenrate weltweit auf das Erhaltensniveau gesunken sein. Und wo ist der Rückgang besonders deutlich? In den Ländern, die stark in das Gesundheits- und Bildungssystem investieren, vor allem in die Bildung von Frauen. So sank auf der "Zuckerinsel" Mauritius das Bevölkerungswachstum innerhalb kurzer Zeit von vier auf 0,7 Prozent. Und in Kerala, im Süden Indiens, wo mittlerweile 90 Prozent der Mädchen und Frauen Lesen und Schreiben können, liegt die Geburtenrate nun bei 1,7 statt fünf Prozent.