Zur Zeit des ersten Erdgipfels vor 20 Jahren waren Karikaturen en vogue, die zeigten, wie die Welt unter einem gigantischen Müllberg versinkt. So wird es nicht kommen. Müll ist heute vor allem noch ein Problem der Entwicklungs- und Schwellenländer, die einen gigantischen Nachholbedarf beim Konsum haben, aber noch nicht die entsprechenden Entsorgungstechnologien. In Deutschland stagniert der pro Kopf entsorgte Abfall bei 600 Kilo jährlich. Wir sind Erfinder und Weltmeister der Mülltrennung. Ein Großteil der ehemals 50.000 stinkenden Deponien wurde geschlossen. Die Müllverbrennungsanlagen, früher Giftschleudern, erzeugen heute dank Filtersystemen und Rauchgaswäsche weniger Emissionen als ein normales Kraftwerk. Der Müll wird nicht einfach vernichtet, sondern die entstehende Energie genutzt. Je knapper und teurer Erdöl wird, umso begehrter wird Müll als Brennstoff werden. Die Nutzung spart Primärenergie und CO2-Emissionen. Und: Je knapper Rohstoffe wie Metalle und Holz in Zukunft werden, umso lohnender wird Recycling weltweit werden. In Deutschland werden bereits 64 Prozent des Hausmülls recycelt oder kompostiert, das ist der höchste Wert in der EU. Recycling schafft Arbeitsplätze: Mehr als 200.000 Beschäftigte zählt die Abfallwirtschaft in Deutschland, mit einem Umsatz von 50 Milliarden Euro im Jahr.