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Vatikan geißelt Homo-Ehe als "Niederlage für die Menschheit"

Vatikan geißelt Homo-Ehe als "Niederlage für die Menschheit"
© Franco Origlia /Getty Images
Die katholischen Iren haben für die Homo-Ehe gestimmt. Anlass genug für Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin, den Niedergang der Menschheit heraufzubeschwören.

Das Ja der Iren war eine soziale Revolution

Es war eine kleine Revolution: Bei einem Referendum in Irland hat sich am Wochenende die Mehrheit der Iren für die Homo-Ehe ausgesprochen. Noch in den 90er Jahren konnten Homosexuelle in dem katholischen Land mit Gefängnis bestraft werden.

Der Vatikan sieht das Votum jedoch mit Sorge. "Ich bin sehr traurig über dieses Ergebnis", sagte Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin, ein enger Vertrauter des Papstes, zu Radio Vatikan. "Ich glaube, man kann nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien, sondern von einer Niederlage für die Menschheit sprechen."

Ehe heißt immer noch: "Vater, Mutter, Kind"

Wie Radio Vatikan weiter berichtet, hatten die Bischöfe unter dem Titel "Die Bedeutung der Ehe" schon vor Monaten in einem Brief an die Gläubigen davor gewarnt, die traditionelle Ehe anzutasten. Die Homo-Ehe würde die Bedeutung von Ehe und Familie als "Grundpfeiler der Gesellschaft" untergraben.

In Rom bedeutet Ehe immer noch: Vater, Mutter, Kind. Aber auch in Deutschland tun sich konservative Kreise mit der Homo-Ehe schwer. Die "FAZ" titelt zum Iren-Votum: "Fortschritt braucht Vater, Mutter, Kinder." Und beim Westfalen-Blatt riet die Kolumnistin Barbara Eggert einem Leser, seine Töchter besser von der Schwulen-Hochzeit ihres Onkels fernzuhalten, damit sie "nicht verwirrt" werden.

Die Home-Ehe wird kaum zum Aussterben der Menschheit beitragen

Doch woher kommt die Angst vor dem Niedergang der Menschheit? Was macht das mit der Familie als "Keimzelle der Gesellschaft", wenn auch homosexuelle Paare mit allen Rechten und Pflichten heiraten dürfen? Nichts. Die Home-Ehe wird keine Auswirkung auf die Familienplanung bei heterosexuellen Paaren haben. Und die müssen hoffentlich auch künftig keine Absichtserklärung beim Standesamt unterschreiben, dass sie mindestens zwei Kinder in die Welt setzen werden - zum Erhalt der Spezies.

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