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Kinderschutzbund warnt vor Corona-Herbst "Kinder werden erneut Pandemie-Verlierer"

Kinderschutzbund: Kind mit Maske
© Serhii Yevdokymov / Shutterstock
Der Kinderschutzbund beobachtet die Corona-Situation in Deutschland besorgt – trotz sinkender Zahlen. Denn bei einer erneuten Infektionswelle könnten Kinder erneut zu den "Verlierern der Pandemie" werden.

Die Corona-Zahlen in Deutschland sinken weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz befindet sich am heutigen Dienstag bei 8,0, die Schulferien stehen in den meisten Bundesländern vor der Tür. Das alles klingt nach einer guten Ausgangslage für einen entspannten Sommer. Doch in Hinblick auf die Situation der Kinder haben Kinderschützer nun Alarm geschlagen.

Kinderschutzbund bemängelt Umgang mit Kindern in der Krise

Denn die Jüngsten unserer Gesellschaft könnten die Menschen sein, die die aktuell aufkommende Unbeschwertheit bezahlen müssen – wenn im Herbst eine erneute Corona-Welle über das Land rollen sollte. Das gab der Präsident des Kinderschutzbundes Heinz Hilgers in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zu Bedenken. 

Während Lockerungen die Medien dominieren, breitet sich auf der Welt aktuell bereits die Delta-Variante des Coronavirus aus. Bislang zeigten sich Wissenschaftler:innen zwar optimistisch, dass die Impfungen auch gegen diese Variante wirken dürften – nur sind eben noch lange nicht alle geimpft. Insbesondere Kinder nicht. "Da werden Feste mit 1000 Menschen gefeiert, die Fußball-Stadien werden immer voller. Mein Rat wäre deshalb, es mit den Freiheiten nicht zu übertreiben, um im Herbst nicht in eine neue Krise hineinzurutschen", sagte Hilgers gegenüber RND.

Schulen müssen jetzt auf Corona-Herbst vorbereitet werden

Im letzten Jahr stand die Gesellschaft vor einem ähnlichen Problem: Nachdem sich die Corona-Pandemie im Sommer etwas beruhigt hatte, schlug sie im Herbst mit voller Wucht zurück. Nur dass Schulen darauf nicht vorbereitet waren. Jetzt soll sich das Szenario wiederholen: Der Kinderschutzbund bemängelt, es würde erneut in dieser Phase der Pandemie politisch nicht genug unternommen werden. So könnte die Zeit zum Beispiel genutzt werden, um die Digitalausstattungen oder Lüftungen rechtzeitig zu verbessern. 

Ähnlich äußerte sich dem RND gegenüber auch die Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Maike Finnern, die ebenfalls für eine krisenfeste Organisation der Schulen plädierte. Um die Ausbreitung der Delta-Variante im Herbst zu verhindern, müsse jetzt gehandelt werden – denn dann würden erneut Hygiene-, Test- und Masken-Konzepte gefordert sein.

"Ich fürchte, die Kinder werden erneut die Verlierer der Pandemie sein", lautete das abschließende, nüchterne Urteil von Kinderschützer Hilgers. Für Kinder gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff. Sie benötigen also weiterhin Schutz – und dürfen auch in Zukunft nicht vergessen werden.

verwendete Quellen:Redaktionsnetzwerk Deutschland, Tagesschau, Kinderschutzbund

mjd Brigitte

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