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Zwangsprostitution auf dem Fischmarkt – und wie diese Frau dagegen kämpft

World-Vision-Mitarbeiterin Irene Ojuok
© World Vision / Pressestelle
Irene Ojuok ist in einem Umfeld groß geworden, in dem Zwangsprostitution zum Alltag gehört. Doch die World-Vision-Mitarbeiterin will das nicht hinnehmen.

Männer fangen Fisch, Frauen kaufen ihn ihnen ab – in der Heimat von Irene Ojuok ist die Rollenverteilung klar.

Die Umweltexpertin von World Vision wuchs in Kisumu auf, einer Hafenstadt in Kenia am Victoriasee, zusammen mit acht Geschwistern. Tausende Jobs hängen dort am Fischfang – und das bringt vor allem Frauen in immer größere Bedrängnis.

Männer fordern Sex für Fisch

Denn: Durch die Folgen des Klimawandels und durch Überfischung wird der schuppige Rohstoff immer seltener und wertvoller. Das wiederum führt dazu, dass ihn sich Frauen mit Geld allein oft nicht mehr leisten können – "Jaboya", also "Sex für Fisch" oder eben Zwangsprostitution, ist in der Victoriasee-Region ein fest etablierter Bestandteil der Gesellschaft.

"Als ich zur High School ging, wollte ich immer Anwältin werden", erzählt Ojuok, "weil sich Anwälte für die Schwachen einsetzen". Es kam anders: Statt Jura studierte die junge Frau Umweltwissenschaften. Doch auch als Umweltschützerin kann sie sich in ihrer Heimat für die Schwachen einsetzen. 

Irene Ojouk bei ihrer Arbeit in Kenia
© World Vision / Pressestelle

Bäume pflanzen gegen Zwangsprostitution

"Die Folgen des Klimawandels sind für Kenia besonders belastend, denn durch das starke Bevölkerungswachstum und die zunehmende Industrialisierung stehen die Menschen unter Druck. Nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen umzugehen, ist ein Luxus, den sich Kenia kaum leisten kann."

Doch genau diesen "Luxus" brauchen die Frauen am Victoriasee, um aus dem Teufelskreis des "Jaboya" herauszukommen. Denn nur wenn sich die Fischbestände in dem See erholen, kann sich die Lage entspannen und das Machtgefälle zwischen Mann und Frau – jedenfalls in diesem Wirtschaftszweig – auflösen.

"Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das Leben von anderen verbessern können, insbesondere in den problembelasteten, verletzlichen Gesellschaften", sagt Ojuok. 

Als Umweltexpertin unterstützt die Kenianerin World Vision vor allem bei der Aufklärung ihrer Landsleute. Außerdem steht sie der Organisation bei Projekten zur Seite, die alternative Wirtschaftszweige neben der Fischzucht fördern und insbesondere die Rollen von Frauen und Kindern stärken. 

Denn in einer gleichberechtigten, aufgeklärten Gesellschaft sollte sich die Zwangsprostitution von selbst abschaffen. 

Du willst auch etwas tun, um die Situation am Victoriasee zu verbessern? Dann könntest du zum Beispiel über World Vision eine Kinderpatenschaft übernehmen und gezielt Kinder in dieser Region unterstützen. Weitere gemeinnützige Projekte und Infos über Möglichkeiten für Speneden findest du auf der Homepage der Hilfsorganisation

sus

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