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Fahndung läuft Mann verprügelt Apothekerin, die seine Frau ohne seine Zustimmung geimpft hat

Kanada: Frau wird geimpft
© Hparatlala / Shutterstock
In Kanada hat ein Mann eine Apothekerin tätlich attackiert, die seine Frau geimpft hatte – ohne vorher sein Einverständnis einzuholen. Nach dem mutmaßlichen Täter wird nun gesucht.

Auch wenn wissenschaftlich belegt ist, dass die Impfstoffe gegen Covid-19 sehr gut gegen die Krankheit schützen, lehnen viele Menschen die Impfung weiterhin ab. Die Frage "Impfen oder nicht impfen" spaltet sogar Familien und Ehepaare. In Kanada sucht die Polizei jetzt nach einem Mann, der eine Apothekerin verprügelt haben soll, weil sie seine Frau geimpft hatte – ohne zuvor seine Erlaubnis einzuholen.

Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Sherbrooke in der Provinz Quebec. Dort hatte sich die Frau des Gesuchten in einer Apotheke impfen lassen. Als der Mann davon erfuhr, suchte er nach Angaben der Polizei die Apotheke auf, beschimpfte die zuständige Mitarbeiterin, die die Impfung verabreicht hatte, und schlug ihr mehrmals ins Gesicht. Seiner Meinung nach hätten Mitarbeiterin und Ehefrau ihn vor der Impfung um Erlaubnis fragen müssen.

Apotheker fordern bessere Sicherheitsvorkehrungen

Die angegriffene Frau musste im Krankenhaus mit Kopfverletzungen und Verdacht auf Gehirnerschütterung behandelt werden. Die Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter, einem Mann im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, läuft noch. Den Namen seiner Frau hatte er nicht erwähnt, die Polizei sucht deshalb in der Liste der geimpften Personen der vergangenen Tage nach Hinweisen.

In der Apotheke werden laut Besitzer täglich etwa 15 Menschen geimpft. Nach der Attacke wurde die Impfkampagne dort aus Sicherheitsgründen aber bis auf Weiteres ausgesetzt. Benoit Morin, Präsident einer großen Apothekervereinigung in Kanada, forderte gegenüber CBC bessere Sicherheitsvorkehrungen für Apotheken, die Impfungen durchführen – auch wenn eine vergleichbare Situation bisher noch nicht vorgekommen sei.

"Wir müssen arbeiten können, unsere Patienten müssen sich sicher fühlen", sagte Morin. Er betonte zudem, dass jeder Patient und jede Patientin einzeln und persönlich behandelt werde. Die Zustimmung von anderen Familienmitgliedern sei bei Erwachsenen dafür nicht notwendig, stellte Morin klar.

Quelle: "CBC"

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de.

epp/stern

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