Anzeige

Toxische Schönheit Wie Social Media der Gesundheit von Kindern schadet

Mädchen posiert vor ihrem Handy für Social Media
© Syda Productions / Adobe Stock
Toxische Inhalte in sozialen Medien führen laut Expert:innen vermehrt zu Essstörungen, Selbstverletzungen und psychischen Problemen bei jungen Menschen. Eine Kampagne fordert Gesetzesänderungen für besseren Schutz.

"Der Preis toxischer Schönheit ist höher, als wir denken. Social Media verletzt die Gesundheit von drei von fünf Kindern." Mit diesen Sätzen alarmiert das emotionale Kampagnenvideo der Beauty-Marke "Dove" in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk "Mental Health Europe" (MHE).

Das Video "Der Preis der Schönheit" zeigt, wie leicht ein Mädchen, eben noch Kind gewesen, in die Welt der toxischen Schönheitsideale hineingezogen wird: Ein pinkes Handy zum Geburtstag, danach Selfies vor dem Spiegel, Duck-Face-Posen mit eingezogenen Wangen, schließlich ein Maßband, um den Oberschenkelumfang zu messen – und zuletzt eine Krankenhausstation für Essstörungen. Ein Schreckensszenario für Eltern.

Die derzeitige Zunahme von psychischen Problemen im Zusammenhang mit sozialen Medien sei erschreckend hoch, so das Fazit einer Umfrage des "Dove Projekt für mehr Selbstwertgefühl". Deshalb setzt sich die Kosmetikmarke gemeinsam mit "Mental Health Europe" für Gesetzesänderungen ein, um die psychische Gesundheit junger Nutzer:innen in sozialen Medien zu schützen.Das Ziel seien weniger schädliche Algorithmen, um die problematischen Inhalte zu reduzieren, denen Kinder und Jugendliche online ausgesetzt seien.

Es wurden unter anderem 154 Fachkräfte im Bereich der psychischen Gesundheit junger Menschen befragt. Das sind einige Ergebnisse:

  • Fast alle Fachkräfte berichten von einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit junger Menschen, die in ihren Augen durch soziale Medien vorangetrieben werde.
  • Sorge herrscht über die Auswirkungen auf das Körperbild und die Zunahme von Essstörungen, aufgrund des Social-Media-Konsums. Fast alle Fachkräfte finden die unrealistischen Schönheitsideale in den sozialen Medien bedenklich.
  • Die Mehrheit der Spezialist:innen ist besorgt über die Zunahme von Selbstverletzungen, Selbstmorden, Angstzuständen und Depressionen bei jungen Menschen und sehen einen Zusammenhang mit dem, was sie auf Social Media konsumieren.
  • Die befragten Mental Health Spezialist:innen glauben, Gesetzesänderungen seien ein wirksamer Weg. So sollten die Plattformen etwa verantwortlich gemacht werden können, für die Schäden, die sie anrichten.

"Die Verantwortung zu handeln, liegt bei uns. Wir müssen ein positiveres Umfeld in den sozialen Medien fördern, um zum Schutz der geistigen Gesundheit junger Menschen beizutragen", sagt Carolin Schwieger, General Manager Personal Care beim Unternehmen Unilever, zu dem "Dove" gehört, in einer Pressemitteilung. "Individualmaßnahmen reichen da nicht mehr aus, es braucht einen systemischen Wandel."

Ergänzend erklärt Claudia Marinetti, Director bei "Mental Health Europe", erforderlich sei "die standardmäßige Berücksichtigung von Kinderrechten schon in der Gestaltung digitaler Technologien."

Darum gibt es in Zusammenhang mit der Kampagne eine Petition zum Schutz der psychischen Gesundheit von Kindern

Verwendete Quellen: dove.com, "Dove Project 13 – Youth mental health Specialists Key Stats"

jwe Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel