Anzeige

US-Vizepräsidentin Wer ist Kamala Harris – und was will sie für Frauen erreichen?

US-Vizepräsidentin: Wer ist Kamala Harris – und was will sie für Frauen erreichen?
© ALLISON JOYCE/AFP / Getty Images
US-Präsident Joe Biden verzichtet auf die Präsidentschaftskandidatur und empfiehlt Vizepräsidentin Kamala Harris als Nachfolgerin. Wer ist die 59-Jährige – und was will sie für Frauen erreichen?

Schon als Schülerin wollte Kamala Harris Staatsanwältin werden, um Mädchen und Frauen vor Gewalt zu schützen. Harris' beste Freundin sei von ihrem Stiefvater sexuell belästigt worden. Um sie vor weiteren Übergriffen zu bewahren, habe Familie Harris das Mädchen zu sich nach Hause eingeladen, das berichtet Tagesschau.de. Rückblickend erklärte Harris ihre Berufswahl 2020 auf Twitter so: 

Einer der Gründe, warum ich Staatsanwältin werden wollte, war Menschen wie sie zu beschützen.

Geboren wurde Kamala Harris 1964 in Kalifornien, ihre Mutter war die aus Indien stammende Brustkrebsforscherin Shyamala Gopalan, ihr Vater der jamaikanische Wirtschaftswissenschaftler Donald J. Harris. Beide waren in der Bürgerrechtsbewegung aktiv. Wie die Eltern legte auch die Tochter eine steile Karriere hin. Nun will sie die erste Präsidentin der USA werden.

Eine steile Karriere

Kamala Harris studierte zunächst Politik- und Wirtschaftswissenschaften und anschließend Jura. 2011 wurde sie Generalstaatsanwältin in Kalifornien und setzte sich für eine stärkere Kontrolle von Waffen und die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Ehen ein. 2017 wurde sie in den US-Senat gewählt und stieg 2019 in das Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur ein – mit Joe Biden als Gegner. Sie unterlag und steht seit 2021 als Vizepräsidentin im Schatten des US-Präsidenten, der es in seiner Amtszeit versäumte, sie als Nachfolgerin aufzubauen. Stattdessen betraute er sie mit der undankbaren Aufgabe, die Einwanderung aus Mittelamerika zu begrenzen, was ihr nicht gelang. 

Kamala Harris steht für die Selbstbestimmungsrechte von Frauen

Doch seit Noch-Präsident Joe Biden sie gestern als Nachfolgerin für das Präsidentenamt empfahl, wirbt die 59-Jährige in den sozialen Medien wieder offensiv mit ihrem Herzensthema für sich: Frauenrechte. Für reproduktive Selbstbestimmung setzt sie sich schon lange ein – nicht erst, seit der Oberste Gerichtshof der USA 2022 das Recht auf Abtreibung kippte und damit in Teilen des Landes unmöglich machte. Um dieser Beschneidung von Frauenrechten entgegenzutreten, die Donald Trump in einer möglichen zweiten Amtszeit fortsetzen will, unternahm Harris zu Beginn des Jahres eine "Fight for Reproductive Freedoms"-Tour durch die USA. Ihr erklärtes Ziel:

"Ich werde weiterhin für unsere grundlegenden Freiheiten kämpfen und die Menschen in ganz Amerika zusammenbringen, die der Meinung sind, dass jede Frau das Recht haben sollte, Entscheidungen über ihren eigenen Körper zu treffen – und nicht die Regierung."

Dazu zählt auch ein erleichterter Zugang zu Verhütungsmitteln für alle Frauen.

Nicht alle aus der eigenen Partei stehen hinter ihr

Gewänne Harris die Präsidentschaftswahlen im kommenden November, wäre sie die erste Frau und die erste weibliche Person of Color an der Spitze der USA. Kamala Harris‘ Kandidatur wird innerhalb der Demokratischen Partei jedoch nicht von allen unterstützt. Kritiker:innen wenden ein, dass ihr Geschlecht die Chancen schmälern könnte, den Kandidaten der Republikaner, Donald Trump, zu schlagen. Hillary Clinton etwa war gleich zweimal in den Wahlkampf ums Weiße Haus gezogen – und gescheitert. Einige in der Partei halten Harris auch für blass und wünschen sich, dass erst beim Nominierungsparteitag im August in Chicago entschieden wird, wer gegen Donald Trump ins Rennen um die Präsidentschaft gehen soll. 

sar Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel