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Neues Gesetz Kalifornien verpflichtet Geschäfte dazu, geschlechterneutrales Spielzeug anzubieten

Kalifornien: Kleines Mädchen im Spielwarenladen
© Hrytsiv Oleksandr / Shutterstock
Nirgends sind Geschlechterklischees so allgegenwärtig wie beim Kinderspielzeug. In Kalifornien müssen Geschäfte bald eine eigene Abteilung mit geschlechterneutralem Spielzeug anbieten.

Puppen mit rosa Kleidchen für die Mädchen, blaue Autos für die Jungen – das Angebot in Spielzeugläden ist oft ganz spezifisch auf ein bestimmtes Geschlecht ausgerichtet. Dass beispielsweise auch Jungen gern mit Puppen spielen würden, scheint dabei undenkbar. In den Spielzeugregalen sind die Geschlechterstereotype so lebendig wie an kaum einem anderen Ort.

Kalifornien möchte das ändern. In dem US-Bundesstaat tritt 2024 ein Gesetz in Kraft, das Geschäfte dazu verpflichtet, auch Regale mit Spielzeug anzubieten, dass nicht speziell für ein Geschlecht entwickelt wurde – zum Beispiel, was die Farbgebung und das Design angeht. Gouverneur Gavin Newsom hat das Gesetz bereits unterzeichnet.

Neue Regeln für Spielzeug und Kinderpflegeprodukte in Kalifornien

Die neue Regelung bedeutet nicht, dass Spielzeug speziell für Jungen oder Mädchen in Kalifornien künftig verboten ist. Vielmehr müssen alle Geschäfte, die in Kalifornien 500 oder mehr Mitarbeiter:innen haben, ihr Angebot erweitern. Betroffen sind Spielzeug sowie Kinderpflegeprodukte; für Kleidung gilt das Gesetz nicht. Bei einem Verstoß werden 250 US-Dollar Strafe fällig (circa 216 Euro), im Wiederholungsfall 500 Dollar. Durch die neue Regelung könnten Kund:innen einfacher "ungerechtfertigte Unterschiede zwischen ähnlichen Produkten" feststellen, heißt es in dem verabschiedeten Gesetzestext. 

Zu den größten Verfechtern des neuen Gesetzes zählte der kalifornische Abgeordnete Evan Low. "Die Trennung von Spielzeug durch ein soziales Konstrukt, das bestimmt, was für welches Geschlecht angemessen ist, ist das Gegenteil von modernem Denken", sagt der Demokraten-Politiker. Die Idee zu dem Gesetz sei ihm gekommen, als die zehnjährige Tochter einer Mitarbeiterin ihre Mutter in einem Geschäft gefragt hatte, warum sie als Mädchen mit manchen Spielzeugen nicht spielen dürfe. sagte Low.

Quellen: "Washington Post" / "California Legislative Information"

epp/stern

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