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"Es ist mir nicht peinlich, dass ich entlassen wurde"

Jill Abramson spricht erstmals darüber, wie es sich angefühlt hat, ihre Stelle als Chefredakteurin der New York Times zu verlieren - und öffentlich verrissen zu werden.
Jill Abramson
Jill Abramson
© BETANCUR /Corbis

Als Jill Abramson als erste Frau die Chefredaktion der prestigeträchtigen "New York Times" übernahm, machte sie Schlagzeilen. Noch lauter waren die medialen Reaktionen, als sie im Mai – nur zweieinhalb Jahre, nachdem sie die Stelle bekommen hatte – entlassen wurde. Angeblich weil es Probleme mit ihrem brüsken Führungsstil gab. Jetzt hat sich Jill Abramson zum ersten Mal selbst dazu geäußert, wie sie ihre Entlassung und die öffentlichen Angriffe erlebt hat.

"Fällt es mir schwer zu sagen, dass ich gefeuert wurde? Nein", schreibt sie auf der Website der US-amerikanischen "Cosmopolitan". "Ich habe sogar darauf beharrt, dass das öffentlich deutlich wird, denn ich schäme mich nicht dafür. Junge Frauen sollten sich nicht – ich weiß, das ist schwer – gebrandmarkt fühlen, wenn sie entlassen werden."

Auch über die Verrisse, die in den Medien nach ihrer Kündigung über sie erschienen – wie in Politico –, spricht Jill Abramson offen. "Als ich den Artikel in 'Politico' über mich las, habe ich geweint. Und ich bereue nicht, das zugegeben zu haben", sagt sie. "Der wichtigste Rat, den ich nach wie vor geben würde, ist es, authentisch zu sein. Ich habe geweint. Das war meine erste, authentische Reaktion."

Neben der negativen Presse erlebte sie in der Zeit nach ihrer Kündigung allerdings auch Positives: "Die gute Seite waren die gewaltigen Reaktionen von anderen Journalistinnen", sagt Jill Abramson. "Frauen, die ich noch nie getroffen hatte, schickten mir nach dem negativen Politico-Artikel Blumen."

Den Artikel von Jill Abramson lesen Sie bei Cosmopolitan.

Text: AW

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