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Jens Spahn fordert: Krankenkassen sollen medizinisches Fettabsaugen bezahlen

Jens Spahn fordert: Krankenkassen sollen medizinisches Fettabsaugen bezahlen
© Valerio Pard / Shutterstock
Geht es nach Jens Spahn, zahlen künftig mehr Krankenkassen das medizinische Absaugen von Körperfett. Bisher lehnen die Kassen die Übernahme der Kosten ab, weil Zweifel am therapeutischen Nutzen bestehen.

Geht es nach Jens Spahn, zahlen künftig mehr Krankenkassen das Absaugen von Körperfett. "Bis zu drei Millionen Frauen mit krankhaften Fettverteilungsstörungen leiden täglich darunter, dass die Krankenkassen ihre Therapie nach einem Gerichtsurteil nicht bezahlen", sagte Jens Spahn (CDU) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Das Ziel des Gesundheitsministers: er wolle den betroffenen Frauen "schnell und unbürokratisch helfen". 

Bisher weigern sich die Kassen dem Bericht zufolge, die "Liposuktion zur Behandlung des Lipödems" zu bezahlen – der Nutzen sei "noch nicht hinreichend belegt". Die Kosten für eine solche Operation belaufen sich auf mehrere tausend Euro.

Lipödem ist eine krankhafte Fettverteilungsstörung

Bei einem Lipödem handelt es sich um krankhafte Fettverteilungsstörung, die bei Frauen symmetrisch an den Hüften, den Beinen, am Po und oft auch an den Armen auftritt.

Bisher entscheidet die Selbstverwaltung der Ärzte, Krankenhäuser und Kassen über die Finanzierung. Das will der Gesundheitsminister jetzt ändern – mit einem Ergänzungsantrag zum derzeit im Bundestag beratenen Terminservice- und Versorgungsgesetz (TVSG). Spahn will das Gesundheitsministerium dazu ermächtigen, allein und ohne Zustimmung des Bundesrates darüber zu entscheiden, welche Untersuchungs- und Behandlungsmethoden die Krankenkassen zahlen müssen

Auch wenn es für eine neue Methode kaum wissenschaftliche Belege gebe, so heißt es in dem Antrag, der der "FAZ" vorliegt, komme eine Kostenerstattung in Betracht, wenn es keine zumutbare Alternativbehandlung gebe. 

mh

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