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Jade Beall: "Fangt endlich an, euren Körper zu lieben!"

Die Fotografin Jade Beall erinnert uns endlich wieder daran, wie wunderbar unsere Körper wirklich sind!

Schon lange verehren wir die amerikanische Fotografin Jade Beall für ihre Fotos, mit denen sie hartnäckig versucht, uns den anerzogenen Selbsthass auszutreiben: Cellulite? Igitt! Schamhaare? Pfui! Menstruationsblut? Schmutzig!

Immer wieder erinnert sie uns mit ihrer Arbeit daran, wie wunderbar, schön und kostbar unsere Körper tatsächlich sind. Und zwar nicht nur dann, wenn sie dem gnadenlosen Schönheitsdiktat unserer Zeit entsprechen. Sondern immer – mit all ihrer Einzigartigkeit.

Nun hat Jade Beall allen Mut zusammengenommen und ein Selbstporträt bei Facebook gepostet, das sie mit einer vollgebluteten weißen Hose zeigt. Dazu hat sie einen sehr lesenswerten Post geschrieben, der uns Frauen aufrütteln soll:

"Mir wird gesagt, dass ich ekelhaft bin.

Dieses Selbstporträt ist eine Darstellung dessen, wie mich die Welt jeden einzelnen Tag daran erinnert, wie abstoßend ich bin.

Menstruationsblut ist ekelhaft. (Doch gewalttätige und blutrünstige Filme sind normal).

Cellulite ist widerwärtig. (Doch fast alle Frauen haben sie, und wir neigen dazu, zu glauben, dass wir die einzigen auf dem Planeten Erde sind, die Cellulite haben, und sie loszuwerden, wird gefeiert ...

Speckrollen sind ekelhaft und die Knochen von jemandem, der zu dünn ist, auch. (Doch sich selbst zu lieben, ist narzisstisch).

Kleine Brüste sind ekelhaft. (Doch eine OP wird mich reparieren).

Pickel sind eklig. (Doch Antibiotika, die die Haut anschwellen lassen und sonnenempfindlich machen können – wie ich es als Teenie erlebt habe – und deswegen Hautkrebs auslösen können, sind ein gute Wahl; denn wie könnte ich andere Menschen mit meinen unschuldigen Pickeln belästigen).

Falten und dunkle Ringe unter meinen Augen sind hässlich ... (Doch schmerzhafte Injektionen, die den Beweis für ein privilegiertes langes Leben auslöschen, werden auf Partys gesetzt).

Es ist kein Wunder, dass so viele von uns mit Depressionen zu kämpfen haben und mit dem Gefühl, es nicht wert zu sein, sich göttlich und heilig zu fühlen, wenn wir eingetrichtert bekommen, wie eklig wir sind, indem wir einfach wir sind: Frauen mit klopfenden Herzen und Gefühlswallungen und Jahren des Lebens, Weinens, Liebens, Kämpfens, Reüssierens, Gebärens, Trauerns, Alterns.

Wenn ich dich im Supermarkt sehe und dein weißes Kleid mit Menstruationsblut befleckt ist, werde ich zu dir hingehen und dir sagen, wie schön du bist! Wenn ich deine Cellulite sehe, werde ich dir Komplimente für die Lebendigkeit deiner Haut machen und dich fragen, ob du meine sehen willst! Wenn ich deine Speckröllchen oder Knochen sehe, werde ich dir sagen, wie heilig, kostbar und göttlich dein Körper ist, und dass ich mich frage, wie es für deine Seele sein muss, in solch einer bombigen Ansammlung von Molekülen zu atmen und zu tanzen! Wenn ich deine Pickel sehe, werde ich dir sagen, dass du genau bist wie ich. Wenn ich deine Falten sehe, werde ich dir sagen, dass du ein erfülltes Leben hattest.

Lasst uns LIEBEN, Freunde! Denn, lasst euch von mir, deren Vater in ihrem Arm gestorben ist, sagen: Viel zu früh müssen wir Abschied nehmen von diesen wilden und lustigen und chaotischen und faszinierenden und wunderbar magischen Wundern, die wir Körper nennen.

**Ich hatte solche Angst, dieses Foto zu posten. Mehr als bei alle anderen Fotos, die ich je gepostet habe, und es war diese Angst, die mich letztlich dazu getrieben hat, es zu tun.

Danke, Jade Beall! Wir warten schon sehnsüchtig auf dein nächstes Projekt!

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