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"Schubs sie irgendwo runter": Dieses Shirt ruft zu Gewalt gegen Frauen auf

Empörung über T-Shirt, das zu Gewalt gegen Frauen aufruft: Mann bedroht Frau
© Dragana Gordic / Shutterstock
Die Frau nervt? Schubs sie doch einfach irgendwo runter! Diese furchtbare Botschaft hat ein T-Shirt, um das es aktuell in Italien viel Aufregung gibt.

Das T-Shirt, das aktuell für einen Sturm der Entrüstung sorgt, zeigt folgende Szene: Eine Frau redet auf einen Mann ein, darunter steht "PROBLEM". Direkt daneben ist zu sehen, wie der Mann die Frau in einen Abgrund stößt. Darunter steht "PROBLEM GELÖST". Angeboten wurden die Shirts in einem Laden der Supermarktkette Carrefour in Rom.

"Ohne Worte! Schande"

Man könnte meinen, dass etwas gesunder Menschenverstand reichen könnte, um zu kapieren, wie daneben ein Motiv mit einer solchen Botschaft ist, das Gewalt gegen Frauen als Lösung von Problemen anpreist. Doch offenbar ist dem an vielen Stellen nicht so. Sonst wäre dieses T-Shirt sicherlich niemals gedruckt worden. 

"In einem Land, in dem alle 72 Stunden eine Frau getötet wird, verkauft man so was bei Carrefour in Rom. Ohne Worte! Schande", schrieb das Frauenschutzzentrum Casa internazionale delle Donne auf Facebook.

Die sozialdemokratische Senatorin Valeria Fedeli schreibt auf Twitter:

Es ist sehr schlimm, wenn ein Unternehmen Shirts produziert, die zum Frauenmord anstacheln. Es ist noch schlimmer, wenn Carrefour in Italien sie vertreibt.

Alle vier Minuten wird ein Mensch Opfer häuslicher Gewalt

Auch in Deutschland machen die Zahlen zu häuslicher Gewalt betroffen: 2017 sind 140.000 Menschen als Opfer von häuslicher Gewalt erfasst worden. 82 Prozent der Opfer waren Frauen, nur etwa 20 Prozent aller Betroffenen holen sich überhaupt Hilfe. "Die Zahlen machen mich zutiefst betroffen – es dauert statistisch betrachtet nicht einmal vier Minuten, bis in Deutschland ein Mensch neues Opfer von Gewalt in den eigenen vier Wänden wird", sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des WEISSEN RINGS in einer Pressemitteilung der Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer und deren Familien.

Die gute Nachricht: Als Reaktion auf die heftige Kritik von vielen Seiten hat die Supermarktkette die T-Shirts aus dem Verlauf zurückgezogen und sich entschuldigt. Es werde geprüft, wie die T-Shirts in den Verkauf gelangen konnten, zitierten italienische Nachrichtenagenturen eine Mitteilung des Unternehmens.

Es gibt noch viel mehr solche T-Shirts

Die schlechte Nachricht: Online gibt es weiterhin an vielen Stellen ähnliche Shirts zu kaufen. Es ist zu hoffen, dass die Produzenten dieser Shirts jetzt realisieren, wie unangebracht diese vermeintlich witzigen T-Shirts sind, und sie ebenfalls aus dem Verkauf nehmen.

mh

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